30.05.2006

Ein Wille, der durch Wände geht / Ehrungen in Jedesheim

Jedesheimer Feuerwehr-Leute werden für großen Einsatz beim Bau das Gerätehaus geehrt Illertissen-Jedesheim (sar). Das große Feuerwehrfest in Jedesheim, in dessen Mittelpunkt die offizielle Inbetriebnahme des neuen Feuerwehrgerätehauses steht, ist in vollem Gange. Nach einem Politischen Frühschoppen stand mit dem Auftritt der Kultband "Alpenmafia" ein erster Höhepunkt an. Im restlos gefüllten Festzelt feierte die "Boygroup" aus dem wilden Süden zusammen mit dem begeisterten Publikum eine ausgelassene Partynacht. "In Jedesheim geht alles, die Mitbürger haben einen Willen, der durch Wände geht und alles mitreißt", betonte die Bürgermeisterin Marita Kaiser während des hochkarätig besetzten, Politischen Frühschoppens im Hinblick auf das in Eigenleistung erstellte Gerätehaus und die rund 200 Helfer, die während des Festes unermüdlich im Einsatz sind. Staatsminister Josef Miller hob das enorme Engagement der örtlichen Wehrmänner, das sich in 4200 freiwilligen Helferstunden, die zur Fertigstellung des neuen Gerätehauses nötig waren hervor. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Nüßlein übernahm die Würdigung von herausragenden Leistungen, die während der Bauzeit aufgetreten waren. Nüßlein ehrte Florian Rueß, der mit 314 freiwilligen Arbeitsstunden von allen rund 70 beteiligten Helfern am meisten Freizeit in den Bau des rund 170 Quadratmeter großen Gebäudes eingebracht hatte. Auf beachtliche 289 Stunden kam der Vorsitzende der örtlichen Feuerwehr, Herbert Strang, gefolgt vom Kommandanten Hubert Berger (270). "Eine solch bemerkenswerte Eigenleistung ist zusammen mit einer intensiv gelebten Kameradschaft der "Kick" für unsere Gesellschaft", hob der Landtagsabgeordnete Peter Schmid mit Hinweis auf die gewaltige Vorbildfunktion hervor. Nur vier Tage gemauert In nur fünf Monaten Bauzeit haben sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Jedesheim zusammen mit freiwilligen Helfern ein neues Feuerwehrgerätehaus geschaffen. Da die Renovierungsbedürftigkeit des alten Gerätehauses nicht mehr zu übersehen war, stellten die Jedesheimer Wehrmänner einen entsprechenden Antrag an die Stadt Illertissen. Nach einer Begutachtung durch Fachleute stellte die Stadt 14 000 Euro im Haushalt ein. Vorgesehen waren damals neben der Neueindeckung des Daches auch drei neue Tore. Mit dieser Lösung war die Jedesheimer Wehr nicht ganz glücklich, zeigten sich doch am tragenden Gebälk des Dachstuhles und anderen Stellen ebenfalls sichtbare Verfallserscheinungen. Um nicht die nächsten Jahrzehnte unter dem Flickwerk leiden zu müssen, formierte sich 2004 der Wunsch nach einem neuen Feuerwehrgerätehaus. Die Planung und Kostenkalkulation für das neue Gerätehaus wies damals Materialkosten in Höhe von rund 64 000 Euro aus, der Gesamtwert des Gebäudes summierte sich auf stolze 220 000 Euro. Bei der Kalkulation wurden stets nur Materialkosten berechnet, denn dass die Jedesheimer Feuerwehr komplett in Eigenleistung bauen wollte, war von vornherein klar. Bereits im April 2005 konnte das alte Gerätehaus, das seit 1969 zur Unterbringung der Feuerwehrfahrzeuge diente, abgerissen werden. Das komplette, rund 170 Quadratmeter große Erdgeschoss haben die Wehrmänner zusammen mit freiwilligen Helfern in gar nur vier Tagen hochgemauert. Ausgelassene Partynacht Durch einen starken Personalüberhang beim Aufrichten konnte gleich das halbe Dach verschalt, die Fenster und Türen gesetzt und das Aufrichtfest für den Abend vorbereitet werden. So ging es weiter, bis innen und außen die Verputzarbeiten abgeschlossen und die Elektroinstallation, sowie die Malerarbeiten abgeschlossen waren. Nachdem die großen Tore eingesetzt, der Hof gepflastert und der Garten angelegt war, stand nach einer Rekord-Bauzeit von zirka fünf Monaten der Einzug ins neue Feuerwehrgerätehaus an. Mit einer ausgelassenen Partynacht traf die "Alpenmafia" dem Geschmack der vielen Fans im restlos gefüllten Festzelt. Schon nach einer halben Stunde trieben die "Musik-Mafiosi" das Publikum mit traditioneller Blasmusik auf die Holzbänke. Unter rhythmischem Klatschen fanden Blasmusik-Gstanzl und Vollgas-Zugaben begeisterte Zuhörer. Die gekonnte Mischung aus Oberkrainer, Alpenrock, Tanzmusik, Chart-Hits und kernigem Rock ließ keine Publikumswünsche offen und riss die Fans immer wieder zu begeisterten Ovationen hin. Das weitere Festprogramm: Samstag, 27. Mai: 19 Uhr "Blasmusik Non Stop" auf zwei Bühnen mit den Jedesheimer Musikanten und den Rothtalmusikanten Oberroth. Sonntag, 28.Mai: 9 Uhr Gottesdienst Segnung des neuen Gerätehauses, Frühschoppen mit der Musikgesellschaft Illereichen-Altenstadt, Mittagessen mit Ochs am Spieß, Kaffee und Kuchen, 13.30 Uhr Tag der offenen Tür mit Fahrzeugschau und Vorführungen 19 Uhr Wettsägen, musikalisch umrahmt von der Blaskapelle Unterroth Festausklang. Bürgermeisterin Marita Kaiser setzte mit dem Bieranstich den Startschuss für das große Einweihungsfest des Feuerwehrgerätehauses. Eine Riesen-Gaudi, fetzige Musik und professionelles Entertainment: Beim umjubelten Partyabend mit der "Alpenmafia" war zwischen steirischer Ziachn und E-Gitarre mächtig Stimmung angesagt. Bilder: sar Stellvertretend für alle freiwilligen Helfer, die rund 4200 Arbeitsstunden in den Bau des neuen Jedesheimer Gerätehauses einbrachten, ehrte der Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Nüßlein (zweiter von rechts) die Feuerwehrmänner (von links) Herbert Strang, Florian Rueß und Hubert Berger, die jeweils rund 300 Stunden Freizeit investierten.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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