29.08.2010

A 7 bei Senden: Verkehrsunfall - Ersthelfer getötet

Bild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm Schmid
Familienvater aus Gannertshofen will bei Unfall helfen: überfahren Von Wilhelm Schmid Illertissen/Gannertshofen Todesdrama auf der A 7: Ein 48 Jahre alter Familienvater aus Gannertshofen wollte nachts einem Verunglückten helfen - und wurde dabei überfahren. Seine querschnittsgelähmte Ehefrau saß im Wagen und musste das Drama mit ansehen. Die Familie gerade auf dem Weg in den Urlaub. Der tragische Unfall ereignete sich am frühen Samstagmorgen gegen 3.15 Uhr auf der Autobahn zwischen dem Dreieck Hittistetten und der Ausfahrt Nersingen in Fahrtrichtung Norden. „Ich sah von weitem Funken fliegen“ Auslöser war der Fahrer eines Wagens mit Ulmer Kennzeichen, der auf der regennassen Fahrbahn nach Polizeiangaben wegen „vermutlich nicht angepasster Geschwindigkeit“ nach rechts von der Piste abgekommen war. Der Pkw überschlug sich in der Böschung und schleuderte dann auf die Autobahn zurück, wo er total zerstört und unbeleuchtet liegen blieb. Wie ein Unfallzeuge berichtete, hatte ihn der Wagen kurz zuvor mit hohem Tempo überholt. „Dann sah ich von weitem Funken fliegen und dachte zuerst, dass dort Feuerwerkskörper hochgehen“ erzählte der Mann aus dem Münsterland. Es gelang ihm, kurz nach der Unfallstelle auf dem rechten Seitenstreifen anzuhalten, wenig später stoppte hinter ihm die Familie aus Gannertshofen, die gerade auf dem Weg an die Ostsee war. Der Vater stieg ohne Warnweste aus, zurück blieben seine Frau und die beiden Kinder, ein achtjähriges Mädchen und ein fünf Monate altes Baby. Der gelernte Krankenpfleger kümmerten sich zusammen mit dem anderen Zeugen um den verunglückten Autofahrer, der erstem Anschein nach nur leicht verletzt war. Als der Mann aus dem Münsterland eine Taschenlampe aus dem Auto holte und weiter zurück lief, um den ankommenden Verkehr zu warnen, passierte das Unglück: Ein herannahendes Auto mit einer vierköpfigen Familie überfuhr den Gannertshofer in der Nähe des ersten Unfallfahrzeuges und schleuderte nach rechts über die Böschung in den Wildschutzzaun. Weil auch ein Lastzug unmittelbar hinzu kam, hieß es in den ersten Meldungen, ein Mann sei von diesem überrollt worden, was sich dann aber als falsch heraus stellte. Sofort wurden Rettungsdienst und Feuerwehr alarmiert, die mit mehreren Fahrzeugen anrückten. Der schwerst verletzte 48-Jährige wurde zunächst vom Notarzt versorgt. Doch noch ehe der angeforderte Rettungshubschrauber zur Stelle war, starb er. Der Rettungsdienst hatte eine schwierige Aufgabe: Er musste gleich drei Familien versorgen, die alle in das tragische Geschehen dieser Nacht verwickelt waren. Deshalb wurde der Kriseninterventionsdienst des Roten Kreuzes alarmiert, der mit mehreren Mitarbeitern an die Unfallstelle kam. Deren erste schwere Aufgabe war es, der Familie des zwischenzeitlich im Rettungswagen Verstorbenen den Tod ihres Mannes und Vaters mitzuteilen, diese nach Hause zu begleiten und dort weiter zu betreuen. Die beiden anderen Familien wurden von der Feuerwehr Senden in das dortige Gerätehaus gebracht und weiter vom Kriseninterventionsdienst betreut sowie verpflegt. Nach einer Erholungspause konnte dann die Heimreise mit der Bahn und einem der beiden Autos in die Wege geleitet werden. Zuvor hatte die Freiwillige Feuerwehr Senden die Unfallstelle abgesichert und für die polizeiliche Unfallaufnahme ausgeleuchtet. Die Autobahnmeisterei leitete den Verkehr am Hittistetter Dreieck auf die B 28 um. An der Unfallstelle hatte sich ein etwa zwei Kilometer langer Stau gebildet, aus dem die wartenden Fahrzeuge erst frühmorgens gegen sieben Uhr weiter fahren konnten. So lange musste die Fahrbahn für die Unfallaufnahme durch die Polizei und die Arbeit eines Gutachters sowie die Bergung der beschädigten Fahrzeuge gesperrt bleiben. Video auf den Seiten der Illertisser Zeitung Bildtext:
Mit diesem total demolierten Sportwagen begann das Unglück: Weil ein Familienvater aus Gannertshofen dem verletzten Fahrer helfen wollte, musste er sterben. Er wurde von einem anderen Auto überrollt und starb noch an der Unfallstelle.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
Senden
zurück