13.12.2005

Gasalarm in Neu-Ulm

Gasalarm: 100 Bewohner evakuiert Neu-Ulm: Hauptversorgungsleitung in der Reuttier Straße beschädigt - Chaos im Straßen- und Bahnverkehr Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Lützel Neu-Ulm Großeinsatz für Feuerwehr, Polizei und Rotes Kreuz: Bei Kanalbauarbeiten im Zuge des Bahn-Projekts NU 21 ist gestern Mittag in der Reuttier Straße eine Hauptgasleitung beschädigt worden. Weil Erdgas austrat und Explosionsgefahr bestand, mussten sechs umliegende Gebäude - und damit mehr als 100 Bewohner - evakuiert werden. Das Arbeitsamt und die DaimlerChrysler-Niederlassung stellten ihren Betrieb ein. Bis zum Abend kam es zu erheblichen Behinderungen im Schienen- und Straßenverkehr. Kurz nach 13 Uhr passiert der Unfall: Beim Eintreiben von Spundwänden trifft ein Eisenteil auf die 200er-Hauptgasleitung, die einen Großteil der Neu-Ulmer Innenstadt versorgt. Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm inspizieren das Leck und erkennen die Situation. Gas tritt aus. Explosionsgefahr. Nach einer halben Stunde alarmieren sie die Feuerwehr. 90 Floriansjünger aus Neu-Ulm und Ulm, 20 Helfer des Bayerischen Roten Kreuzes sowie rund zehn Polizeibeamte sind von nun an im Einsatz. Sofort wird die Reuttier Straße zwischen der Kreuzung an der Ringstraße und der Bahnhofstraße voll gesperrt. Um jedes Risiko für die Anwohner auszuschließen, wird der gesamte Bereich um das Waldeck gesperrt und geräumt. Mehr als 100 Bewohner aus sechs Wohngebäuden werden evakuiert. Sie finden vorübergehend in der Peter-Schöllhorn-Schule eine Notunterkunft. Druck auf 200 bar gesenkt Gegen 14.15 Uhr stellt die Bahn den Betrieb zwischen Ulm und Günzburg ein. Nach Angaben von Bahnsprecher Jürgen Friedmann sind bis zum Abend mehr als 100 Personen- und Güterzüge betroffen. Acht Züge fallen ganz aus, acht weitere zum Teil. "Und es gibt eine gewaltige Zahl an Umleitungen", sagt Friedmann. ICE fahren zeitweise über Donauwörth und Ingolstadt. Tausende Passagiere müssen zum Teil erhebliche Wartezeiten und Verzögerungen in Kauf nehmen. Gleiches gilt für die Buslinie 6 zwischen Eselsberg und Vorfeld, die bis zum Abend in beide Richtungen Umleitungen fahren muss. Während um 16.02 Uhr der erste Zug wieder rollt, arbeiten die Stadtwerke fieberhaft daran, das Leitungsleck abzudichten. Mitarbeiter suchen die Leitung mit speziellen Geräten ab und achten auch auf Gasansammlungen in Hohlräumen. Vorsichtshalber wird der Druck in der Leitung von 500 auf 200 bar abgesenkt. SWU-Sprecher Bernd Jünke: "Ein Abriegeln ist nicht möglich, weil dann Sauerstoff in die Leitung gelangt - Explosionsgefahr. Und: Dann wäre die halbe Stadt nicht versorgt - und das bei diesen Temperaturen." Gegen 17.30 Uhr kehren die evakuierten Anlieger wieder in ihre Wohnungen zurück, wenig später passieren die ersten Fußgänger und Radfahrer die Bahnunterführung. Der Plan: Um 22 Uhr soll die Reuttier Straße für den Verkehr freigegeben wieder werden.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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