28.06.2010

Weißenhorn: Gefahrgutunfall auf der Autobahn A 7

Bild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm Schmid
Vorabveröffentlichung Bericht der Illertisser Zeitung Ein Reifenplatzer war nach Polizeiangaben die Ursache für einen Gefahrgutunfall, der sich am Montagvormittag auf der Autobahn A 7 etwa 1000 Meter südlich der Einfahrt Vöhringen ereignete und zu einem Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften führte. Wie Alexander Resch, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West in Kempten, mitteilte, war der Fahrer eines aus England kommenden VW-Kombi an seinem 45. Geburtstag auf der Autobahn in Fahrtrichtung Süden unterwegs, als an dem Transporter links hinten der Reifen platzte. Dadurch geriet das Fahrzeug ins Schleudern, prallte gegen die Mittelleitplanke und wurde auf die Fahrbahn zurück geschleudert. Die Flügeltüren am Fahrzeugheck sprangen auf, und vier von insgesamt sieben Fässern, in denen verschiedene Chemikalien transportiert wurden, fielen auf die Straße. Laut Polizei handelte es sich im Ganzen um 5 Fässer mit je 200 Litern und zwei mit je 50 Litern Fassungsvermögen. Unter den transportierten Stoffen waren neben Parfüm-ähnlichen Flüssigkeiten unter anderem auch Butyl-Cyclohexyl-Acetat und Alpha-Pinen. Die erstgenannte Flüssigkeit wird als „Parfümöl Aprikose-Lemon“ gehandelt und ist hautreizend sowie wasserschädlich; die zweite Flüssigkeit ist leicht entzündlich – die Dämpfe können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch bilden – und umweltschädlich. Glücklicherweise überstanden die Fässer den Unfall äußerlich unbeschädigt, nur an einem Fass war an der Außenseite ein nasser Fleck sichtbar. Die Freiwillige Feuerwehr Weißenhorn wurde alarmiert und mehrere Trupps gingen unter Vollschutz, also mit schwerem Atemschutz im Chemikalien-Schutzanzug, zu dem Unfallfahrzeug vor und übergaben den Fahrer an den Rettungsdienst. Der 45-jährige Engländer wurde mit leichten Verletzungen in die Stiftungsklinik Weißenhorn gebracht. Inzwischen hatte die Feuerwehr mehrere Überfässer bereit gestellt, in die nun die Gefahrgutbehälter eingepackt wurden. Nachdem die Schutzbehälter dicht verschlossen waren und somit keinerlei Gefahr mehr bestand, konnte das Unfallfahrzeug geborgen, die Straße gereinigt und die Standspur gegen 10.15 Uhr wieder freigegeben werden, so dass der Verkehr einspurig an der Unfallstelle vorbei laufen konnte.Während der eineinhalb Stunden, in denen die Autobahn in Richtung Süden total gesperrt gewesen war, hatte sich ein Rückstau gebildet, der bis über das Autobahndreieck Hittistetten zurück reichte. Zahlreiche Fahrzeuge verließen die A 7 an der Ausfahrt Vöhringen und setzten ihre Fahrt auf der Staatsstraße 2031 nach Süden fort, so dass sich auch hier ein Stau zwischen dem Kreisverkehr bei Vöhringen bis Altenstadt bildete. Gegen elf Uhr konnte dann die Fahrbahn wieder vollständig frei gegeben werden. Die Polizei beziffert den entstandenen Schaden auf rund 8500 Euro. Video auf Illertisser Zeitung.de (externer Link)
Artikel von: Wilhelm Schmid
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