19.06.2010

Weißenhorn: Einsatz bei 600 Grad Hitze

Feuerwehrleute werden im Brandcontainer geschult im Umgang mit Gefahr In einem mobilen Brandschutzcontainer üben Feuerwehrleute in Weißenhorn, wie Brände an Verteilerkästen oder Gasanschlüssen gelöscht werden. Bereitgestellt wird die Anlage vom örtlichen Energieanbieter. PATRICK FAUSS Weißenhorn. Flammen, Hitze und Nebel sollen für die Brandbekämpfer Einsatzbedingungen schaffen, wie sie bei gewöhnlichen Übungen nicht hergestellt werden können. „Eine Übungsmöglichkeit wie diese sollte jeder Atemschutzträger möglichst einmal im Jahr nutzen“, meinte Wilhelm Schneider, Kommandant der Weißenhorner Wehr und stellvertretender Kreisbrandrat. Atemschutzträger mit Sauerstoffmaske und Atemluftflaschen auf dem Rücken sind die ersten, die im Brandfall in ein Haus hineinmüssen. Darum ist stetiges Üben mit der Ausrüstung vorgeschrieben. Eine Möglichkeit dazu bietet jetzt der Brandcontainer vor dem Gerätehaus der Weißenhorner Feuerwehr. Auf bis zu 600 Grad lässt sich der 18 Tonnen schwere Brandübungsanhänger aufheizen. Die Unternehmen Elektrizitätswerk Weißenhorn (EWAG) und Energie Baden-Württemberg AG (ENBW) haben den Anhänger nach Weißenhorn gebracht, damit die Feuerwehrleute am Wochenende das Löschen von Bränden unter realitätsnahen Bedingungen trainieren können. In der kurzen Vorführübung, die am Freitag stattfand, waren es Markus Bestle und Florian Hafner, die sich in das Übungsszenario begaben. Ausgerüstet mit einem Schlauch stiegen sie in den aufgeheizten Container ein. Zunächst tasteten sie sich in dem mit Kunstnebel verqualmten Raum eine brennende Treppe hinab, löschten brennende Verteilerkästen und riegelten einen brennenden Gasanschluss ab. Routiniert meisterten die beiden Feuerwehrleute die nacheinander, ähnlich wie in einer Geisterbahn, auftretenden Gefahren. Zum Abschluss jagte bei einem so genannten „Flashover“ eine Stichflamme über die Decke. Im Ernstfall kann eine solche Durchzündung für Feuerwehrleute lebensbedrohlich sein. Explosionsartig geht dabei ein Zimmerbrand aus der Entstehungs- in die Vollbrandphase über. „Eine gute Gelegenheit, realistisch zu üben“, meinte Bestle im Anschluss. „Mit der Anlage können Feuerwehrleute den Umgang mit Gefahren üben, die bei einem Brand im Zusammenhang mit dem Energienetz entstehen“, erläuterte Jürgen Landenberger, Brandschutzmitarbeiter bei ENBW. Am Wochenende werden 100 Feuerwehrleute aus dem ganzen Landkreis im Container trainieren. In den vergangenen Jahren haben bereits 16 000 Feuerwehrleute den Einsatz in der Anlage durchlaufen.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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