18.06.2010

Weißenhorn: Brandübungscontainer

Bild: Wilhelm Schmid
Vorabveröffentlichung Bericht der Illertisser Zeitung Rauchgas-Durchzündung, auch als „Flash-Over“ bekannt, Kellerbrand, Feuer in einem Stromverteilerkasten mit 20000 Volt, Brand an einem Gasanschluss – das sind einige der schwierigsten Szenarien, die der Feuerwehr im Atemschutzeinsatz begegnen. All das kann an diesem Wochenende von rund hundert Feuerwehrleuten aus dem ganzen Landkreis Neu-Ulm beim Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Weißenhorn in der Praxis geübt werden. Dank einer besonderen Nachbarschaft – das Gerätehaus liegt neben dem E-Werk des Weißenhorner Energieversorgers „EWAG“, der wiederum der württembergischen EnBW angehört, und drei der EWAG-Mitarbeiter sind gleichzeitig bei der Feuerwehr aktiv – wurde eine von fünf mobilen Brandübungsanlagen der EnBW kostenlos bereit gestellt. Weißenhorns Bürgermeister Dr. Wolfgang Fendt dankte bei der Vorstellung der Anlage sowohl dem Energieversorger als auch der Weißenhorner Feuerwehr für die „besondere Gelegenheit, die Arbeit der Feuerwehr kennenzulernen“, die sich ihm und mehreren Kollegen aus der Kommunalpolitik am Freitag bot. EWAG-Vorstand Berhard Palm verwies darauf, dass die EnBW das einzige Unternehmen sei, das solche Anlagen betreibt, und Kreisbrandinspektor Willi Schneider betonte die Bedeutung der Übungen in diesem Container für die Sicherheit der Feuerwehrleute. Nach der Begrüßung durften die Ehrengäste selbst, mit Überjacken geschützt, die Hitze im Container erleben, ehe sie mithilfe von vier Überwachungskameras den ersten Übungseinsatz eines Trupps der Feuerwehr Weißenhorn verfolgen konnten. Bis auf 600 Grad wird der Brandraum im Inneren der Anlage aufgeheizt, und wenn die zwei Feuerwehrleute durch die 130 Grad heiße Türe dorthin vordringen, werden sie von wechselnden Aufgaben erwartet. Aus einem Kontrollraum werden unterschiedliche Einsatzlagen eingespielt: Plötzlich brechen Gasflammen aus einem Bettgestell hervor; daneben muss an einem brennenden Gasverteilerkasten der richtige Hebel zum Abstellen gefunden werden; aus einem Stromanschlusskasten schlagen plötzlich Flammen, und zu guter Letzt rollt eine Flammenwand – der gefürchtete „Flash-Over“ – unter der Zimmerdecke über die Köpfe der Feuerwehrleute hinweg. Wenn das alles überstanden ist, geht es im zweiten Durchgang vom Dach des Containers über ein brennendes Treppenhaus nochmals ins Innere zum Löschangriff vor. Diese realitätsnahen Übungen werden nun im Laufe des Wochenendes von einer ganzen Hundertschaft von Atemschutzträgern mehrerer Feuerwehren aus dem Landkreis geübt. Kreisbrandinspektor Willi Schneider gab abschließend seiner Freude darüber Ausdruck, dass damit eine hervorragende Gelegenheit geboten wird, zur eigenen Sicherheit der Feuerwehrleute und zur Gewinnung neuer Erfahrungen üben zu können. Bildtext: Rund hundert Feuerwehrleute aus dem gesamten Landkreis Neu-Ulm üben an diesem Wochenende auf dem Gelände des Feuerwehrhauses in Weißenhorn an und in einem Gas-befeuerten Brandübungscontainer des Energieversorgers EnBW richtige Taktik und situationsgerechtes Vorgehen bei verschiedenen Schadenslagen im Inneren eines brennenden Gebäudes. Bild: Wilhelm Schmid
Artikel von: Wilhelm Schmid
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