07.06.2010

Aufheim: Neuaufbau unter bewährter Führung

Feuerwache: Provisorium bald in Betrieb Einstimmig wählten die Aufheimer Feuerwehrleute Gerhard Werner und Christian Kuschel zum Kommandanten und Stellvertreter. NINA MERKLE Aufheim. Seit mehr als zwei Jahren diskutiert die Stadt Senden über eine Lösung für die Raumnöte der Feuerwehr Aufheim. Sicherheitstechnische Mängel machen einen Neubau des Gerätehauses notwendig. Doch die Stadt Senden hat dafür vorerst kein Geld. Deshalb trat Kommandant Thomas Schlegel vor Wochen zurück. Auf einer Versammlung der Wehr am Freitag wählten 22 Feuerwehrleute Gerhard Werner zum neuen Kommandanten. Turbulent waren die vergangenen beiden Jahre für die Aufheimer Wehr. Nachdem die Versicherung mehrmals Bedenken am bestehenden Gerätehaus angemeldet hatte, mussten die Feuerwehrleute 2009 ihre Ausrüstung zunächst im Gasthof Adler und dann in ihren Privatwagen lagern. Aus sicherheitsrechtlichen Gründen durften im Spritzenhaus nur noch die Fahrzeuge der Wehr stehen. Auf Dauer konnte das für die Feuerwehrleute keine Lösung sein. Doch einen Neubau kann die Stadt Senden zum jetzigen Zeitpunkt nicht finanzieren. Auch eine Zusammenlegung mit der Sendener Feuerwehr kam für die Aufheimer Wehr zu keiner Zeit in Frage. Sieben Austritte aus dem Feuerwehrverein sind die Folge der diskussionsreichen und schwierigen Zeit. Mit Engagement und Herzblut kämpfte der damalige Kommandant Thomas Schlegel für seine Wehr. Um Druck auf die Stadt auszuüben und ein Signal zu setzen, trat er im März zurück. Kommissarisch übernahm sein Stellvertreter Sascha Ziesel die Führung. „Nach dem Rücktritt hat die Stadt mit ihrer provisorischen Lösung endlich gehandelt und wir können wieder zuversichtlicher in die Zukunft blicken“, sagte Sascha Ziesel am Freitag. Dennoch sei es schade, dass es erst soweit kommen musste, bis gehandelt wurde, fügte Gerhard Werner hinzu. Eine Wand im Gerätehaus trennt die Ausrüstung der Kameraden nun vom eigentlichen Fahrzeug. Das zweite Auto wird in einer Garage vor das Haus ausgelagert. Ab dieser Woche wird das Auto dort abgestellt. Eine neue Verkehrsregelung sorgt vor dem Gebäude für zusätzliche Sicherheit. Wann der Neubau der Feuerwache kommt, kann bisher niemand sagen. „Wir werden die Planungen wohl 2012 wieder aufnehmen“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Josef Ölberger. „Wir haben die Feuerwehr Aufheim weiterhin fest auf der Agenda“, fügte er hinzu. Zentralisierung stünde nicht zur Debatte, solange er tätig sei, versicherte Ölberger. Verständnis drückte er für den Schritt Schlegels aus und dankte ihm für seine fünfjährige Arbeit in der Wehr. Doch auch ohne Neubau können die Aufheimer, dank des Provisoriums, ihre Jugendarbeit wieder verstärken. Eine neue Jugendgruppe musste warten, bis eine vorläufige Lösung in Kraft trat. Jetzt kann sie ihre Arbeit aufnehmen. Einstimmig wählten die 22 Feuerwehrkameraden in der Person von Gerhard Werner einen alten Hasen zum neuen Kommandanten. Zwölf Jahre führte er die Wehr, bevor der 48-Jährige vor fünf Jahren die Aufgaben an Thomas Schlegel übergab. Seit 32 Jahren ist er in der Feuerwehr. Ihm zur Seite steht der 29-jährige Christian Kuschel. „Kommandant sein ist keine leichte Aufgabe, Personal, Ausbildung und Ausrüstung liegen in seinen Händen. Und er ist verantwortlich, wenn was passiert“, gab Kreisbrandrat Alfred Raible den beiden mit auf den Weg.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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