30.05.2010

Illertissen: Wohnungsbrand

Vorabveröffentlichung Bericht der Illertisser Zeitung Illertissen (wis). Buchstäblich in letzter Minute konnten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Illertissen in der Nacht zum Sonntag einem Mann das Leben retten: Gegen drei Uhr bemerkte ein Anwohner eines großen Wohn- und Geschäftshauses an der Ecke Memminger Straße / Dietenheimer Straße verdächtigen Rauchgeruch. Nachdem er diesen nicht näher lokalisieren konnte, alarmierte er die Feuerwehr. Bei deren Eintreffen war zwar Rauch im offenen Treppenhaus festzustellen, aber nicht, woher dieser kam. Die Wohnungstüren in diesem Haus sind, weil sie direkt ins Freie führen, verstärkt und schließen sehr dicht ab. So wurde an sämtlichen Türen der großen Wohnanlage geklingelt, und nur bei einer Wohnung öffnete niemand. Gerade von dort her schien aber der Rauch zu kommen. So ließ Kommandant Erik Riedel die Türe mithilfe von Sperrwerkzeug öffnen, und nun drang dichter Qualm aus dem Inneren. Mehrere Trupps gingen unter schwerem Atemschutz in die Wohnung und fanden den einzigen Bewohner, einen 37-jährigen Mann, bereits bewusstlos vor. Er wurde sofort aus dem Gefahrenbereich heraus gebracht und von Sanitätern der Feuerwehr unter Einsatz von Sauerstoff reanimiert. Dann konnte er, wieder bei Bewusstsein, dem inzwischen nachalarmierten Rettungsdienst übergeben werden. Inzwischen hatte sich heraus gestellt, dass der Mann auf seinem Küchenherd in zwei Töpfen Essen gekocht hatte und wohl bei eingeschalteten Kochplatten eingeschlafen war. Auf Nachfrage wusste er allerdings nichts mehr davon. Wie Kommandant Riedel weiter berichtet, waren die Küchenschränke in der Umgebung des Herdes bereits sehr heiß geworden, so dass die heißen Rauchgase wohl bald durchgezündet hätten, wenn der aufmerksame Nachbar nichts bemerkt hätte. Bei entsprechender Temperatur und, wenn beim Öffnen der Wohnungstüre oder durch das Bersten eines Fensters plötzlich Sauerstoff hinzu kommt, besteht stets die Gefahr, dass aus dem Schwelbrand schlagartig ein Vollbrand wird. Die Feuerwehr weist deshalb wieder einmal auf die dringende Notwendigkeit von Rauchmeldern hin, die von jedem Laien einfach zu installieren sind, im Falle eines Entstehungsbrandes Alarm auslösen und mit ihrem durchdringenden Ton garantiert jeden Schlafenden aufwecken. Die leider immer noch verbreitete Ansicht, man würde durch Brandrauch schon aufwachen, ist ein Irrglaube, denn erfahrungsgemäß wirken die geruchlosen Kohlenmonoxidgase bei einem Schwelbrand sehr schnell tödlich. www.rauchmelder-lebensretter.de
Artikel von: Wilhelm Schmid
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