30.05.2010

Illertissen: Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr

Bild: Wilhelm Schmid
Vorabveröffentlichung Bericht der Illertisser Zeitung Illertissen (wis). 36 Stunden im Gerätehaus, auf Einsätzen und bei Ausbildungen – das gibt es sonst nur bei der Berufsfeuerwehr. So war die Bezeichnung „Berufsfeuerwehrtag“ genau richtig für die Veranstaltung, mit der die Nachwuchskräfte der Jugendfeuerwehr Illertissen am Wochenende „auf Trab gehalten“ wurden. Jugendwart Christian Rueß hatte mit einem Team von Feuerwehrkameraden ein umfangreiches Programm vorbereitet und dafür gesorgt, dass die Jugendlichen bei allen Einsätzen von erfahrenen Ausbildern, Fahrern und Maschinisten begleitet wurden. „Wie im richtigen Leben“ bei den Profis, begann der Dienst am Freitagabend mit einer Einweisung und dem Herrichten der Schlafgelegenheiten, und schon kurz darauf wurde der vermeintliche Feierabend durch den ersten Alarm unterbrochen: Auf dem Verkehrsübungsplatz an der Friedhofstraße galt es, einen in Brand geratenen Müllcontainer abzulöschen. Kaum war dieser erste Einsatz erfolgreich abgearbeitet, folgte der nächste Alarm: Bei der Staudengärtnerei Gaissmayer war der „Brand eines Feldstadels“ durch brennende Holzpaletten simuliert, und so musste hier eine Wasserversorgung aufgebaut und ein umfassender Löschangriff vorgetragen werden. Dann hatten sich die Jugendlichen ihre Nachtruhe erst einmal verdient, aber schon früh um 4.45 Uhr hieß es: „Ausgelöste Brandmeldeanlage bei der Firma Kränzle !“ So musste dorthin ausgerückt und die Anlage überprüft werden. Nach dem Frühstück war dann „Baum auf Fahrbahn“ das nächste Einsatzstichwort, und es folgten die ersten Stationen der Ausbildung im Gerätehaus: Arbeit mit der Schiebeleiter, fachgerechter Umgag mit Leinen, Saugleitung- und Schlauchkuppeln sowie Wasserentnahme und Arbeit mit dem Hohlstrahlrohr sowie dem Defibrillator wurden reihum geübt. Doch auch hier gab es eine Unterbrechung durch den nächsten Alarm: Aus einem Schacht hinter dem Gerätehaus war eine „abgestürzte Person“ zu retten, und bald darauf war im städtischen Bauhof eine Mülltonne abzulöschen. Kurz nach dem Mittagessen ging es dann zu einem Feldweg an der Obenhauser Straße, wo ein „Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen“ zu bewältigen war. Hier durften die jungen Leute unter Anleitung der Ausbilder mit hydraulichen Rettungsgeräten arbeiten und gleichzeitig waren die bei einem Unfall notwendigen Maßnahmen wie Erste Hilfe und Absicherung zu erledigen. Auch hier konnten die mehr als zehn Jugendlichen zeigen, dass sie bei ihren wöchentlichen Übungen bereits einen guten Ausbildungsstand erreicht hatten. Nach anschließenden Schlauchpflegearbeiten und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge war nun erst einmal ein gemütlicher Grillabend angesetzt. Bald danach ertönte wieder der Alarmgong: Auf dem Volksfestplatz war mit einem Gestell aus Holzpaletten ein „Wohnwagenbrand“ simuliert, der zu bekämpfen war und zu dem eine längere Wasserversorgungsstrecke gelegt werden musste. Nachdem auch dieser Einsatz mit Erfolg erledigt war, gab es endlich die verdiente Nachtruhe, und wiederum „wie im richtigen Leben“ wurde diese nachts um drei Uhr durch einen Echteinsatz der Aktiven unterbrochen: Diese mussten einen Mann aus einer verrauchten Wohnung retten (siehe eigener Bericht). Außer den Jugendwarten, die natürlich sofort mit in den Einsatz gingen, bekam aber die ganze Gruppe nichts mehr davon mit: Trotz der Alarmsignale im Haus und den ausrückenden Fahrzeugen war von den Jugendlichen im zum Schlafsaal umfunktionierten Lehrsaal niemand aufgewacht, weil die vorangegangenen Übungen und Einsätze für die entsprechende „Bettschwere“ gesorgt hatten. So konnten die Feuerwehranwärter nach durchschlafener Nacht auf ein ebenso ereignis- wie lehrreiches Wochenende zurück blicken, als sie am Sonntagmorgen nach dem Aufräumen des Schlafsaals und dem Frühstück von ihren Eltern abgeholt wurden. Video unter http://www.illertisser-zeitung.de/video
Artikel von: Wilhelm Schmid
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