26.04.2010

Senden: Heißes Thema Leitstelle

Senden. Gleich mehrere Male haben die Aktiven der Feuerwehr Senden im vergangenen Jahr Mitbürger aus lebensgefährlichen Situationen gerettet. Dabei kam der Wehr ihr hoher Ausbildungsstand zugute. Welche menschlichen Tragödien sich hinter nüchternen Einsatz-Zahlen verbergen können, machte Kommandant Helmut Rogg bei der Hauptversammlung der Feuerwehr in Senden deutlich, als er das vergangene Jahr Revue passieren ließ. Laut Rogg ging es bei einigen der 33 Brandeinsätze um Minuten, als etwa ein Wullenstetter aus einem verqualmten Dachgeschoss oder fast 20 Menschen aus einem verrauchten Mehrfamilienhaus geborgen werden mussten. Aufwendig war auch die Versorgung eines Mannes, der bei einer privaten Baumfällaktion in luftiger Höhe von einem Ast schwer verletzt worden war: Die Sendener Feuerwehr und der Rettungsdienst leisteten dem 69-jährigen über die Drehleiter Erste Hilfe, bis ihn die Höhenrettung der Feuerwehr Ulm mit einem Spezialkran befreien konnte. Insgesamt waren es 2009 fast 290 Einsätze, für die die 68 Aktiven rund 2780 Stunden aufwendeten. Mehr als zwei Drittel der Einsätze waren technische Hilfeleistungen. Laut Rogg fungiert die Feuerwehr an Abenden und Wochenende dabei immer wieder als "verlängerter Arm der Stadtverwaltung" und kümmert sich etwa um verstopfte Kanäle. Möglich gemacht werde dieser unentgeltliche Einsatz vom Wochendienst der Wehr, bei dem rund um die Uhr drei Mann für Kleineinsätze erreichbar seien, sagte Rogg. Angesichts aktueller Kürzungen im Stadthaushalt, von denen auch die Feuerwehren betroffen sind, bat Rogg um Unterstützung: Die Feuerwehr brauche "offene Ohren", um bei der Ausrüstung auch künftig den Bestand halten zu können, so Rogg. Diskussionsbedarf sieht der Kommandant auch beim Thema "integrierte Leitstelle". Da seien noch einige "Abklärungen" nötig, so Rogg. Personell stehe die Sendener Feuerwehr nicht schlecht da: In der Jugendgruppe sind derzeit 16 Feuerwehranwärter aktiv, von denen 14 am Jahresende die Jugendleistungsprüfung absolvierten. Auch die Aktiven bildeten sich intern, auf Landkreisebene und an der staatlichen Feuerwehrschule weiter und investierten dafür mehr als 4000 Stunden, wofür es Lob von Kreisbrandrat Alfred Raible gab: Die Sendener Wehr habe eine "sehr gute Jugendarbeit" und stelle ihren hohen Ausbildungs- und Ausrüstungsstand jeden Tag unter Beweis, betonte Raible. Neu zum Feuerwehrdienst verpflichtet wurden bei der Jahreshauptversammlung Daniel Greiner, Manuel Walter und Gulino Fortunato. Bei Arthur Mittelmeier und Ilona Beck wird die Neuverpflichtung intern nachgeholt. Geehrt wurden Klaus Zeug, 40 Mitglied der Sendener Feuerwehr, Wolfgang Ohno (25), Peter Amann und Thomas Kast (beide 30 Jahre).
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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