18.04.2010

Senden: Übung Wasserwacht

Bild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm Schmid
Vorabveröffentlichung Bericht der Illertisser Zeitung Senden (wis). 24 Stunden Einsatzbereitschaft demonstrierten vierzig Aktive der Wasserwacht aus dem gesamten Landkreis Neu-Ulm am Samstag in Senden: Schon am Morgen herrschte reges Treiben in und um die Bürgermeister-Engelhart-Schule, wo die Retter zunächst mehrere Ausbildungsstationen zu durchlaufen hatten. Der Sprechfunkverkehr im Einsatz wurde ebenso geübt wie das Verhalten bei „Großschadenslagen“ zum Beispiel bei Hochwasserkatastrophen, und dazu gab es eine Einweisung in das neue Zugtrupp-Fahrzeug des Bezirks Schwaben, in dem bei solchen Lagen die Einsatzleitung arbeitet. Dazu wurden die Wasserretter in ihrem ursprünglichen Metier, dem Rettungsschwimmen und –tauchen, weitergebildet. Nach der Mittagspause galt der Befehl „Marschbereitschaft herstellen“, denn nun standen Alarmübungen auf dem Programm, deren Inhalt nur den beiden Übungsleitern bekannt war. Karl-Heinz Schindler, Technischer Leiter der Wasserwacht im Landkreis Neu-Ulm, und sein Stellvertreter Dieter Schmid hatten verschiedenste Szenarien vorbereitet: Gegen 14 Uhr wurde zunächst die Freiwillige Feuerwehr Senden mit der Meldung alarmiert: „Ausgelöste Brandmeldeanlage im Altenzentrum St. Elisabeth !“ Beim Eintreffen der Feuerwehr stellte sich dann heraus, dass ein Flügel des Gebäudes evakuiert werden musste. So drangen mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz in das betroffene Stockwerk vor, holten etwa fünfzehn Bewohner im Rollstuhl heraus und übergaben diese an der Grenze des Gefahrenbereiches an die inzwischen bereit gestellten Einsatzkräfte der Wasserwacht. Diese transportierten die Heimbewohner über das Treppenhaus hinunter in die Caféteria, wo dann die Registrierung und die Betreuung der „Übungs-Verletzten“ auf dem Programm stand. Währenddessen hatte die Feuerwehr einen umfassenden Löschangriff vorbereitet. Nach Auswertung dieser Übung ging es zurück ins Quartier, wo kurz nach dem Abendessen der nächste Alarm auflief: „Vermisstensuche im Bereich zwischen Mühlbach und alter Pipeline bei den Waldbaggerseen !“ Nun kam alles zum Einsatz, was die Wasserwacht an Mannschaft uind Gerät aufzubieten hatte: Boote wurden auf dem Mühlbach und den Seen eingesetzt, von denen aus dann Taucher und Rettungsschwimmer die Gewässer durchkämmten, während Fußstreifen die Uferbereiche absuchten. Als es dunkel wurde, konnte die „vermisste Person“ – eine Übungspuppe – schließlich unter einem umgestürzten Baum im Uferbereich des nördlichen Waldbaggersees ausfindig gemacht und „reanimiert“ werden. Danach waren den Helfern nur wenige Stunden Nachtruhe auf ihren Feldbetten in der Aula der Bürgermeister-Engelhart-Schule vergönnt, denn schon um vier Uhr morgens gab es den nächsten Alarm: Im Bereich der Illerbrücke, die als nicht begehbar eingestuft wurde, mussten mehrere Personen vom württembergischen ans bayerische Ufer gebracht werden, so dass wiederum die Boote zum Einsatz kamen. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Übung hatten sich die Einsatzkräfte ihr Frühstück redlich verdient, und danach konnte bei der Abschlussbesprechung Bilanz gezogen werden. Wie Karl-Heinz Schneider mitteilte, fiel diese durchwegs positiv aus, so dass vierzig zwar müde, aber zufriedene Retter dem Heimweg im Bewusstsein antreten konnten, ihre Leistungsfähigkeit unter abwechslungsreichen Bedingungen erfolgreich unter Beweis gestellt zu haben. Bildtexte: Von mehreren Booten aus – so wie hier auf dem Mühlbach – wurden Rettungsschwimmer und Taucher eingesetzt, als es galt, im Rahmen einer 24-Stunden-Übung das Gebiet zwischen Mühlbach und Waldbaggerseen in Senden nach einer „vermissten Person“ abzusuchen, die durch eine Übungspuppe dargestellt wurde. Wasserretter im Einsatz: In ständigem Leinen- oder Sichtkontakt mit Booten oder Fußstreifen am Ufer waren zahlreiche Schwimmer und Taucher zu einer groß angelegten Suchaktion im Rahmen der 24-Stunden-Übung unterwegs.
Artikel von: Wilhelm Schmid
Feuerwehren
Senden
zurück