12.04.2010

Senden: Neuer Verkehrssicherungs Anhänger

Bild: NUZ
Feuerwehr soll künftig besser geschützt sein Senden Nils Brehm, Edgar Hidde und Marcus Reifert steckt der Schrecken von damals noch immer in den Knochen. Sie waren um ein Haar dem Tod entgangen, als ein Lkw-Fahrer ungebremst auf ihren Feuerwehr-Sicherungsanhänger zuraste. Die drei Mitglieder der Sendener Feuerwehr konnten sich gerade noch zur Seite retten. Lediglich Edgar Hidde trug Verletzungen am Bein davon. Dass solch eine Szenerie hoffentlich nicht mehr eintrifft, dafür soll in Zukunft eine moderne Verkehrswarnanlage sorgen. Das 8000 Euro teure Gerät kann vom Fahrerhaus des Löschfahrzeuges aus gesteuert werden und schon einen Kilometer vor der Unfall- beziehungsweise Gefahrenstelle andere Verkehrsteilnehmer mit Blinklicht zu erhöhter Vorsicht ermahnen. Wir kennen es von der Baustelle auf der Autobahn. Schon etliche Kilometer vor einer Baustelle oder Fahrspurverengung zeigt ein blinkender Pfeil die Richtung an, in die sich der Verkehr bewegen soll. Diese Einrichtung kann tatsächlich Leben retten - das Leben der Retter. Am kommenden Freitag, 16. April, wird die neue Warnanlage im Sendener Feuerwehrhaus übergeben (9.30 Uhr). Bei dem schweren Unfall am 23. April 2007 war der Rüstwagen der Sendener Feuerwehr samt Verkehrssicherungsanhänger völlig zerstört worden. Bis heute sitzt der Schock bei den beteiligten Feuerwehrmännern tief. Nils Brehm - 33 Jahre alt und seit 18 Jahren bei der Feuerwehr - war damals Gruppenführer. Mit seinen beiden Kollegen Edgar Hidde und Marcus Reifert begleitete er das letzte Fahrzeug, welches ausrückte und die Unfallstelle nach hinten absichern sollte. Auf der B 28 hatte ein Pkw gebrannt. Plötzlich nahte der Lkw Doch während die Aktiven den Anhänger aufbauten, nahte plötzlich ein Lastwagen von hinten, und das auch noch auf der Standspur. Bis heute ist der Fall ungeklärt, wenngleich der verantwortliche Brummilenker vor Gericht bereits für sein Fehlverhalten bestraft wurde. „Ich schrie nur noch“, sagt Nils Brehm. Und so konnten sich seine Kameraden noch in Sicherheit bringen. Gleichwohl kam Maschinist Edgar Hidde mit einer Prellung am Bein davon, als er sich geistesgegenwärtig mit einem Sprung über die Leitplanke rettete. Marcus Reifert war es in letzter Sekunde möglich, den Führerstand zu verlassen. Monatelang dauerten die Schmerzen in Edgar Hiddes Bein an und heute sagt der 50-jährige Berufsfeuerwehrmann aus München: „Ich hatte großes Glück. Ich hätte tot sein können.“ Hidde ist seit 1973 beruflich Feuerwehrmann. Er kennt die Gefahren und weiß, dass grundsätzlich nur höchste Vorsicht helfen kann. Dennoch ist er sich bewusst, dass immer auch etwas passieren kann. Sein erster Blick galt damals seinen zwei Kollegen. Als diese heil zu sein schienen, widmeten sich die Feuerwehrleute dem Lkw-Fahrer, der eingeklemmt war und ebenfalls leicht verletzt. Erst, als der erste Schock sich gelegt hatte, kümmerte sich Edgar Hidde um sich selbst. Dass die neue Warnanlage nun zur Sendener Wehr kommt, freut die Retter sehr. Denn fast täglich, so berichten sie, werde in Deutschland irgendwo ein Sicherungsanhänger zusammen gefahren. Senden hat im Landkreis dazu noch die längste Autobahnstrecke zu betreuen. Auch Kommandant Helmut Rogg findet es ausgezeichnet, dass seine Wehr künftig besser abgesichert ist. Er war damals ebenfalls Augenzeuge des Unfalls. „Das war schrecklich“, denkt Rogg zurück - dankbar, dass seine Männer am Ende doch noch relativ glimpflich davon gekommen sind. „Es hätte viel, viel schlimmer sein können.“
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
Feuerwehren
Senden
zurück