09.03.2010

Illerberg/Thal: Feuerwehrleute und Bürger üben mit Defibrillator

Illerberg/Thal. Seit fast zwei Jahren hängt auf Initiative des Vöhringer Stadtrats Rüdiger Kreisl (FWG) auch im jederzeit zugänglichen Vorraum der Illerberger Sparkassenfiliale ein Defibrillator. Um das in der Bevölkerung weitgehend unbekannte Gerät ins Bewusstsein zu rücken, haben sich jetzt Illerberger und Thaler Feuerwehrleute im Umgang mit diesem medizinischen Gerät ausbilden lassen. Im Schulungsraum der Illerberger Feuerwehr waren 19 Feuerwehrler und fünf Bürger aus den beiden Orten zusammengekommen. Als Ausbilder hatte sich Klaus Butterhof zur Verfügung gestellt – Feuerwehrmann in Illertissen, Leiter der Ausbildungsstätte für Atemschutzgeräteträger im Kreis Neu-Ulm, Erste-Hilfe-Ausbilder beim Roten Kreuz und hauptberuflicher Rettungsassistent bei den Wieland-Werken in Vöhringen. „Der Defibrillator kann die Herz-Lungen-Wiederbelebung nicht ersetzen“, sagte der Experte. „Mit dem kurzen Stromstoß des Gerätes kann die Herztätigkeit aber wieder schneller aktiviert werden.“ Laien müssten nicht befürchten, für Fehler haftbar gemacht zu werden. Sie sollten im Ernstfall so vorgehen: Ist keine Atmung feststellbar, muss sofort ein Notruf abgesetzt werden. Ohne Defibrillator sollte dann die Herz-Lungen-Wiederbelebung starten: zwei Mal beatmen, 30 Mal Herzdruckmassagen. Dieser Rhythmus muss solange fortgesetzt werden, bis die Herztätigkeit wieder einsetzt oder der Rettungsdienst die Versorgung des Patienten übernimmt. Ist ein Defibrillator zu Verfügung, wird das Gerät erst mit zwei Klebeelektroden auf der Brust der bewusstlosen Person angeschlossen. Jeder Schritt wird durch akustische Anweisungen erklärt. Erst wenn das Gerät ein Herzkammerflimmern feststellt, kann der Elektroschock ausgelöst werden. Ist auch danach keine Herztätigkeit messbar, weißt die Stimme den Helfer an, mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung weiter zu machen. Überraschend einfach, waren sich die Kurs-Teilnehmer einig, nachdem sie es an Übungs-Puppen selbst ausprobiert hatten. eb
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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