08.03.2010

Illerberg-Thal: Übung mit Defibrillator

Mund-Nase-Beatmung ist ein Teil der Herz-Lungen-Wiederbelebung.JPGDie Klebeelektroden werden an den Patienten angeklebtKlaus Butterhof erklaert den DefiAuch die Jugendfeuerwehr war begesitert bei der Sache
Feuerwehrleute lassen sich in die Benutzung eines Defibrillators einweisen Rüdiger Kreisl, Stadtrat in Vöhringen, hat die Anbringung mehrer Defibrillatoren im Stadtgebiet organisiert. Seit fast zwei Jahren hängt nun auch einer im jederzeit zugänglichen Vorraum der Illerberger Sparkassenfiliale. Die NUZ berichtete bereits am 6.4.2009 darüber. Leider ist dies in der Bevölkerung noch nicht so bekannt. Deshalb ließen sich nun die Illerberger und Thaler Feuerwehrleute im Umgang mit diesem medizinischen Gerät schulen. Illerberg-Thal - Im Schulungsraum der Illerberger Feuerwehr wurde es am Abend des 2. März recht eng. Neben 19 Feuerwehrmitgliedern kamen auch 5 Bürger aus Illerberg und Thal, um sich im Umgang mit dem automatisierten externen Defibrillator (AED) unterweisen zu lassen. Zunächst weckte Klaus Butterhof im theoretischen Teil die Kenntnisse in Erste-Hilfe, speziell aber in der Herz-Lungen-Weiderbelebung wieder auf. „Der Defibrillator kann die Herz-Lungen-Wiederbelebung nicht ersetzen. Mit dem kurzen Stromstoß des Gerätes kann die Herztätigkeit aber wieder schneller aktiviert werden“, so Klaus Butterhof. Nach einer kurzen Information über die rechtliche Situation, wurde die Wirkungsweise, die Geräteausstattung und die Anwendung erklärt. Nach einer kurzen Pause konnten die Teilnehmer die Anwendung des AED selbst üben. Dazu brachte Klaus Butterhof jeweils 2 Übungspuppen und Übungsgeräte mit. Nach dem Auffinden einer bewusstlosen Person muss diese angesprochen und ihre Atmung überprüft werden. Ist keine Atmung mehr feststellbar, muss sofort ein Notruf abgesetzt und mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden. Diese erfolgt durch eine zweimalige Beatmung und anschließend 30 Herzdruckmassagen. Dieser Rhythmus muss solange fortgesetzt werden, bis die Herztätigkeit wieder einsetzt oder der Rettungsdienst die Versorgung des Patienten übernimmt. Steht ein AED zur Verfügung, kann das Gerät mit zwei Klebeelektroden auf der Brust der bewusstlosen Person angeschlossen werden. Beeindruckt waren die Teilnehmer, wie einfach die Handhabung des Gerätes ist. „Jeder Schritt wird durch akustische Anweisungen des Gerätes erklärt. Man fühlt sich bei der Ersten-Hilfe nicht so allein“, stellte ein Teilnehmer fest. Erst wenn der AED ein Herzkammerflimmern feststellt, kann der Elektroschock ausgelöst werden. Die Stimme aus dem Gerät gibt die Anweisung, den Patienten nicht mehr zu berühren. Nach einem Warnton schickt das Gerät in weniger als einer Sekunde zwei Stromstöße durch den Brustkorb des Bewusstlosen. Gleich nach der Defibrillation prüft das Gerät die Herztätigkeit. Ist keine Herztätigkeit vorhanden, weißt die Stimme die Ersthelfer an, mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung weiter zu machen. Studien in den USA haben gezeigt, dass durch eine frühe Defibrillation durch Ersthelfer die Überlebenschancen nach einem Herzversagen von etwa 15 % auf über 60 % gesteigert werden konnte.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
Illerberg-Thal
zurück