27.02.2010

Vöhringen: Hundedame löst Eisrettungseinsatz aus

Vöhringen: Auf dünnes Eis hat sich gestern Berner Sennenhündin Jessie bei ihrem Morgenspaziergang gewagt. Dabei hätte sie beinahe einen großen Rettungseinsatz ausgelöst. Denn das 14 Monate alte Tier brach in den gefrorenen Baggersee im Vöhringer Naherholungsgebiet „Grüne Lunge“ ein. Auslöser für die Misere waren einige Enten, die sich auf dem See tummelten. Da ließ sich die sonst so folgsame Jessie von ihrem Frauchen Doreen Königer nicht mehr stoppen und jagte aufs Eis.
Krach! Natürlich hielt die dünne Eisschicht dem Gewicht der Hündin nicht stand und Jessie landete im eiskalten Wasser. Und das, obwohl sie laut Königer Wasser eigentlich nicht besonders mag. „Kaum legte sie die Pfoten aufs Eis, brach sie wieder ein“, erzählt die Besitzerin. Also begann die Hündin, jämmerlich zu jaulen. Immer wieder tauchte ihr Kopf unter Wasser.

Darauf reagierte der zweite Hund der Familie Königer, Dackelmischling Lilli. Sie wagte sich nun ebenfalls aufs Eis. Tapfer sprang sie zu ihrer Hundefreundin ins eisige Wasser. „Ich glaube, sie wollte Jessie retten“, vermutet Königer. Doch schließlich musste Lilli unverrichteter Dinge wieder an Land zurückkehren.

Der rund sechs Kilo schweren Mischlingshündin hielt das Eis stand. Für Jessie jedoch sah Doreen Königer kaum eine Chance, dass sie ihren 30 Kilo schweren Hundekörper selbst aus dem Wasser hätte hieven können. Also blieb der Hundebesitzerin nichts anderes übrig, als jemanden um Hilfe zu bitten. „Das Handy hatte ich leider zu Hause vergessen“, erzählt sie. Ein hilfsbereiter Passant hielt schließlich an der Straße ein Auto an und der Fahrer wählte die Notrufnummer.

So wurden - wie bei einer Eisrettung üblich - Feuerwehr und Technisches Hilfswerk alarmiert. „Als der Einsatzleiter am Ort des Geschehens ankam, konnte er jedoch Entwarnung geben“, erzählt Werner Wildt, Kommandant der Vöhringer Feuerwehr. Jessie hatte sich derweil doch selbst an Land retten können.

Sehr müde nach dem großen Abenteuer
Schnell wurde die ungehorsame Hündin ins Auto verfrachtet und nach Hause gebracht. „Sie hat gezittert und war ziemlich fertig“, erzählt Königer. Endlich im Warmen machte Jessie erst mal ein ausgiebiges Nickerchen. Für Frauchen Doreen Königer war das Ereignis eine Lehre: „Ich habe den Jagdtrieb von Jessie wohl unterschätzt.“ Für sie steht fest: In Zukunft wird sie Jessie in der Nähe von gefrorenen Seen an die Leine nehmen. „Ich hatte schon ganz schön Angst um sie.“

Feuerwehrkommandant Wildt warnt zudem: „Das Eis ist sehr dünn. Weder Tier noch Mensch sollte sich derzeit auf gefrorene Seen wagen.“
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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