28.01.2010

Burlafingen: Einsatzübung

Bild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm Schmid
Vorabveröffentlichung Bericht der Illertisser Zeitung Burlafingen (wis). „Im Landgasthof Hirsch in Burlafingen kommt es im Kühlraum zu einer Rauchentwicklung. Der Rauch zieht durch den offenen Treppenraum ins Obergeschoß; dort halten sich ca. fünfzehn Personen bei einer Feierlichkeit auf; ebenso vier Beschäftigte in verschiedenen Räumen.“ Mit dieser angenommenen Lage wurden die Feuerwehren aus Burlafingen, Steinheim, Pfuhl und von der Hauptwache Neu-Ulm am Mittwochabend um 18.45 Uhr alarmiert. Der leerstehende Gasthof, so Oberbürgermeister Gerold Noerenberg, der das Geschehen aufmerksam verfolgte, bot sich als Übungsobjekt geradezu an, da das Gebäude wegen eines bevorstehenden Umbaus derzeit ausgeräumt ist. Den angenehmsten „Job“ bei der herrschenden Kälte hatten die Jungen und Mädchen der Burlafinger Jugendfeuerwehr: Sie waren eine Viertelstunde vor dem Übungsalarm von Kommandant Markus Häusler im Gebäude versteckt worden und durften nun, nachdem die Löschfahrzeuge eintrafen, aus den künstlich vernebelten Räumen heraus an den Fenstern um Hilfe rufen. Ihre aktiven Kameraden draußen hatten in mehrfacher Hinsicht mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen: Die Kälte sowie die mit Eis und Schnee bedeckten Straßen und Flächen um das Gebäude sorgten für nicht alltägliche Verhältnisse, aber Kommandant Markus Häusler bemerkte schon vor der Übung: „Wir können es uns nicht heraussuchen, wann ein Notfall eintritt.“ Zunächst galt der altbewährte Grundsatz „Menschenrettung geht vor Brandbekämpfung“ – deshalb wurden sofort von den ersten Fahrzeugen aus die mitgeführten Steckleiterteile an der Vorderfront des Gebäudes in Stellung gebracht und erste Trupps drangen unter schwerem Atemschutz zu den „Eingeschlossenen“ vor, um diesen beim Abstieg über die Leitern behilflich zu sein. Das gelang auch problemlos, und nach kurzer Zeit kam Unterstützung von der Hauptwache. Über die Neu-Ulmer Drehleiter konnten somit auch die „Vermissten“ im Dachgeschoß ausfindig gemacht und „gerettet“ werden. Währenddessen war auf der Rückseite des Gebäudes ein zweiter Einsatzabschnitt eingerichtet worden: Hier galt es, dem angenommenen Brand im Kühlraum „zu Leibe zu rücken“, austretende Kühlmitteldämpfe niederzuschlagen und mittels einer „Riegelstellung“ ein Übergreifen des Brandes auf die Nachbarschaft zu verhindern. Hier wie auch auf der Vorderseite des Hauses war inzwischen eine umfangreiche Löschwasserversorgung aufgebaut worden und teilweise kamen auch tatsächlich C-Rohre zum Einsatz. Die Löscharbeiten fanden angesichts der herrschenden Kälte unter erschwerten Bedingungen statt, was schon damit begann, dass Unterflurhydranten unter der geschlossenen Schneedecke gesucht werden mussten und auslaufendes Löschwasser die Umgebung der Verteiler in Eisflächen verwandelte. Doch auch diese Probleme wurden bewältigt, und so konnte die Übungsleitung – Kommandant Markus Häusler in Zusammenarbeit mit Michael Berthold als Einsatzleiter vom Dienst der Hauptwache – nach einer guten Stunde „Übungsende“ anordnen. Danach standen in den jeweiligen Gerätehäusern noch umfangreiche Arbeiten an, um Fahrzeuge und Ausrüstung wieder einsatzklar zu machen. Link zu Beitrag auf regio-tv.de (externer Link, öffnet in eigenem Fenster)
Artikel von: Wilhelm Schmid
Feuerwehren
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