29.04.2006

Neu-Ulm: Ursache für giftigen Brand gefunden

Wühlmausgas war Ursache für Feuer Neu-Ulmer Firma ARS-tec rekonstruiert die Abläufe Neu-Ulm (zg/tol). Die Ursache für den Containerbrand beim Neu-Ulmer Sondermüll-Entsorger ARS-tec am Donnerstag ist geklärt: Nach dem Schreddern einer Dose mit Wühlmausgas entzündete sich diese wenig später selbst. Wie es zu dem Brand kam, rekonstruierte der Neu-Ulmer Spezialist für Abfallberatung, Recycling und Sondermüllentsorgung gestern im Detail. Demnach wurden in dem Betrieb zwischen 8 und 8.45 Uhr leere Verpackungen und Fässer aus Kunststoff und Stahl geschreddert. Um 9 Uhr entdeckte ein Mitarbeiter den Brand. Er informierte sofort die Feuerwehr und die Geschäftsleitung. Der Brand war rasch unter Kontrolle, zum Vorschein kam dann im oberen Bereich eine Dose mit Wühlmausgas. Der Wirkstoff: Calciumphosphid, der Phosphin und Phosphorwasserstoffsäure erzeugen kann. Wie ARS-tec-Betriebsleiter Ulrich Weber gestern erklärte, entwickeln sich in Verbindung mit Feuchtigkeit entzündliche, giftige Gase. Weber: "Die Herkunft der Dose ist uns unerklärlich. Wir gehen davon aus, dass die Dose in einem Leerbehälter geklebt hat und so nicht bemerkt wurde. Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel werden von uns so gut wie nicht eingesammelt." Gegen 11 Uhr holte sich die Feuerwehr dann Rat vom Institut Alpha in Jungingen. Das Ergebnis der Untersuchungen laut ARS-tec: 0,1 ppm Phosphin am Container. Eine unmittelbare Gefahr für für Mensch und Umwelt habe nicht bestanden. Firmenmitarbeiter und Einsatzkräfte wurden in Kliniken dennoch vorsorglich untersucht. Nach Angaben von Ulrich Weber traten keine Auffälligkeiten oder Vergiftungserscheinungen auf. Der Inhalt des Containers wurde ab 15 Uhr unter Aufsicht der Feuerwehr von ARS-tec-Mitarbeitern in Fässer verpackt. Andere Stoffe, die einen Brand hätten auslösen können, wurden nicht gefunden. Die 71 Fässer werden in der ersten Mai-Woche zur Sondermüllverbrennung gebracht. Weber: "Wir bedauern den Vorfall und werden in Absprache mit dem Landratsamt geeignete Maßnahmen ergreifen, die solche Vorfälle künftig verhindern.".
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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