18.11.2009

Kein Verständnis für Umleitung: Straßensperre durchbrochen

Von Melanie Hofmann (Illertisser Zeitung) Thomas Theinert ist gerne Feuerwehrmann. Doch vor einer Sache graut es dem stellvertretenden Kommandanten der Oberelchinger Feuerwehr immer wieder: Straßenverkehr umleiten. Beleidigungen und Beschimpfungen durch Autofahrer stehen dann auf der Tagesordnung. So wie am Mittwoch, als eine Fahrerin sich aufregte und anschließend die Straßensperre der Feuerwehr Oberelchingen für den Martinsumzug durchbrach. In Altenstadt gab es einen ähnlichen Vorfall: Dort weigerte sich ein Autofahrer, die Sperre der Feuerwehr für den Martinsumzug zu akzeptieren. Er drückte aufs Gaspedal und streifte mit seinem Auto zwei Feuerwehrleute. Eine Frau wurde dabei leicht verletzt. Kreisbrandrat Alfred Raible: „Üble Beschimpfungen“ Dass Feuerwehrleute genauso weisungsbefugt sind wie Polizeibeamte, wüssten die wenigsten Autofahrer, sagt Kreisbrandrat Alfred Raible. Ihn ärgert es, wenn seine Leute „übel beschimpft“ werden, obwohl sie in ihrer Freizeit Aufgaben übernehmen, die eigentlich nicht zu ihrer Pflicht gehören. „Die Feuerwehrleute machen das nicht aus Vergnügen“, so Raible. Durch uneinsichtiges Verhalten brächten Autofahrer außerdem sich selbst und andere in Gefahr. So wie die Frau in Oberelchingen. Sie durchbrach die Straßensperre und bog in eine Nebenstraße ab - aus der der Martinsumzug kommen sollte. „Ich hatte echt Angst, dass sie in die Menge reinfährt“, schildert Thomas Theinert das Erlebnis. Kinder aber auch Erwachsene würden bei Umzügen nämlich meist mitten auf der Straße laufen, wenn sie wüssten, dass diese abgesperrt ist. Jedes Jahr Reibereien mit Autofahrern Er hat den Vorfall deshalb der Polizei gemeldet. „Jedes Jahr gibt es Reibereien mit Autofahrern, die das nicht einsehen wollen“, sagt Theinert. Dabei sei die Straße maximal sechs bis sieben Minuten gesperrt. Inzwischen würden seine Leute geschult, ruhig und sachlich zu bleiben, wenn Autofahrer ausfallend erden. „Wir lassen uns auf keine Diskussion mehr ein“, sagt Theinert. „Und die Beschimpfungen, die hören wir schon gar nicht mehr.“ Für den nächsten Umzug hat die Feuerwehr Oberelchingen außerdem eine Alternative geplant: „Nächstes Mal kommen unsere Fahrzeuge mit“, sagt Theinert. „Dann wird die Straße richtig dicht gemacht.“ Das verhindere zwar nicht die Beschimpfungen - wohl aber die Gefährdung von Menschen.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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