13.11.2009

Altenstadt: Feuerwehrleute angefahren

Er müsse hier durch, sagte der Autofahrer zu der Feuerwehrfrau, die die Altenstadter Bahnhofstraße wegen des Martinsumzugs absperrte. Dann gab er unvermittelt Gas, streifte die 19-Jährige und hielt auf einen zweiten Feuerwehrmann zu. Obwohl dieser noch zur Seite sprang, wurde auch er am Bein gestreift. Bänderdehnung am Knie erlitten So soll sich ein Vorfall am Mittwochabend zugetragen haben, berichtet Dr. Bernhard Schmidt, der Altenstadter Feuerwehrkommandant. Die Feuerwehrfrau habe eine Bänderdehnung am Knie erlitten und sei krankgeschrieben, ihr 17-jähriger Kollege blieb unverletzt. Jetzt sucht die Polizei nach dem Fahrer des Wagens. Zwar komme es öfter vor, dass Autofahrer sich bei Straßensperren uneinsichtig zeigten, erzählt Kommandant Dr. Schmidt: „Aber so etwas ist noch nie passiert, dass einer sein Auto als Waffe einsetzt.“ Die Altenstadter Feuerwehrleute meldeten den Vorfall deshalb am darauffolgenden Tag der Polizei. Laut Polizeibericht ist die Feuerwehrfrau am Mittwochabend auf der Bahnhofstraße gestanden, um den Verkehr von der Schillerstraße geradeaus weiterzuleiten. Sie habe die Feuerwehrkleidung getragen und eine rot leuchtende Kelle in der Hand gehalten. Als der Autofahrer von der Schillerstraße in die Bahnhofstraße Richtung Norden einfahren wollte, habe sie ihm erklärt, dass die Durchfahrt derzeit nicht erlaubt sei. Er habe dies aber ignoriert und sei in die Bahnhofstraße eingebogen. Dabei habe er mit seiner rechten hinteren Stoßstange die Frau am Bein gestreift. Durch den Aufprall wurde sie zur Seite geschoben. Nach der Meinung der Feuerwehrfrau müsse der Autofahrer den Aufprall definitiv bemerkt haben, so die Polizei. Feuerwehr genauso weisungsbefugt wie Polizei Der 17-jährige Kollege der Frau, der etwa 50 Meter weiter nördlich stand, konnte gerade noch zur Seite treten, als der Autofahrer direkt auf ihn zuhielt, berichtet Dr. Schmidt. Er betont, dass eine Absperrung durch Feuerwehrleute rechtlich dasselbe ist, wie wenn die Polizei eine Straße sperrt. „Wir sind genauso weisungsbefugt“, erklärt Dr. Schmid. Dem Fahrer wird neben Unfallflucht auch eine fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen, so die Polizei. Laut den Aussagen der beiden Feuerwehrleute sei der Mann zwischen 50 und 60 Jahre alt gewesen, habe kurze dunkle Haare gehabt. Er habe weder Bart noch Brille getragen. Sein Auto sei ein silberner Volkswagen, wahrscheinlich ein Golf, mit einem Neu-Ulmer Kennzeichen, so die Polizei. Melanie Hoffmann
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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