02.10.2009

Untereichen: Brand einer Lagerhalle

Bild: Wilhelm Schmid
Vorabveröffentlichung Bericht der Illertisser Zeitung Altenstadt-Untereichen (wis). „Kinder steckten ein Heulager durch Zündeln in Brand“ – so berichtet die Polizei über die Ursache eines Schadenfeuers, durch das am Freitag gegen 15.30 Uhr die offene Lagerhalle eines ehemaligen Sägewerks im Altenstadter Ortsteil Untereichen stark beschädigt wurde. Wie von der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West in Kempten zu erfahren war, hatten zwei Buben mit Zündhölzern hantiert, wodurch ein großer Heu- und Strohhaufen schnell in Vollbrand stand. Der Polizeibericht meldet weiter, dass der elfjährige Brandstifter und sein sechsjähriger Bruder dann aber selbst die Verständigung von Polizei und Feuerwehr veranlassten. Kurz danach heulte in Untereichen die Sirene, und die Feuerwehr Altenstadt wurde über Funkmeldeempfänger alarmiert. Besonders in den ersten Minuten zeigte sich: „Kleine“ Ortsfeuerwehr – große Wirkung. Durch das schnelle und umsichtige Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr Untereichen wurde die weitere Ausbreitung des Feuers wirksam verhindert. Innerhalb kürzester Zeit hatte die Ortswehr einen schlagkräftigen Löschangriff mit drei C-Rohren aufgebaut und so konnte der Brand auf die Ausbruchstelle in der Nordseite der Halle begrenzt werden. Deren Dach ragt allerdings über die Mühlbachstraße hinweg, und auf der anderen Seite der Halle sind Ausstellungscontainer eines Illertisser Industriebetriebes untergebracht. Glücklicherweise war der unmittelbar an der Brandstelle vorbei führende Mühlbach nach dem Abschlag (IZ berichtete) wieder voll Wasser, so dass die Untereicher Feuerwehr mithilfe ihrer Tragkraftspritze einen „schulmäßigen“ Einsatz durchführen konnte. Nach wenigen Minuten kam Unterstützung durch den kompletten Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Altenstadt, die nun mit insgesamt fünf Trupps unter schwerem Atemschutz in die Brandbekämpfung und Absicherung der Umgebung eingriff. Auch dies gelang einwandfrei, so dass weder die südliche Hälfte der Lagerhalle noch die dahinter stehenden Gebäude des ehemaligen Sägewerks in Mitleidenschaft gezogen wurden. Im betroffenen Hallenteil standen Rundhölzer und Bretter sowie eine größere Menge Heu und Stroh, das ein benachbarter Landwirt dort eingelagert hatte, in hellen Flammen. Dank des umfassenden Löscheinsatzes waren die hoch lodernden Flammen bald bekämpft; allerdings zogen sich die Aufräumungsarbeiten noch mehrere Stunden lang hin. Mithilfe eines Baggers, den ein Feuerwehrmann unter Atemschutz fahren musste, wurde der Strohhaufen auseinander gezogen und jede Baggerschaufel musste einzeln abgelöscht werden. Zuvor hatte ein Feuerwehrmann eine Rauchvergiftung erlitten; er wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus eingeliefert. Von den zunächst ermittelnden Beamten der Polizeiinspektion Illertissen wurde der Kriminaldauerdienst aus Memmingen hinzu gezogen; dieser kam mit vier Mann zum Einsatz. „Zeugenaussagen des Brandleiders sowie die Ermittlungsarbeit des KDD führten zur baldigen Klärung“ teilt die Polizei mit, und weiter heißt es: „Inwieweit sich die Erziehungsberechtigten der Kinder für die Tat strafrechtlich zu verantworten haben, ist Gegenstand der weiteren kriminalpolizeilichen Ermittlungen“. Die Höhe des Sachschadens blieb mit zwanzigtausend Euro relativ gering. Das ist darauf zurückzuführen, dass durch das Feuer zwar die Holzverkleidung der Halle, aber nicht die Dachkonstruktion selbst angegriffen wurde, was wiederum dem schnellen Ersteinsatz der Ortsfeuerwehr zu verdanken ist. Bildtext:
Die Freiwillige Feuerwehr Untereichen konnte durch schnellen und umsichtigen Ersteinsatz größeren Schaden beim Brand einer Lagerhalle im ehemaligen Sägewerk Oster verhindern. Unser Bild zeigt die Einsatzarbeiten noch vor dem Eintreffen der Stützpunktwehr Altenstadt, die dann ebenfalls ihren Beitrag zu einem effektiven Löschangriff leistete. Video unter www.illertisser-zeitung.de
Artikel von: Wilhelm Schmid
Feuerwehren
AltenstadtUntereichen
zurück