22.04.2006

Tankwagen verunglückt: Heizöl im Erdreich

Lkw-Unfall auf der Kreisstraße zwischen Weißenhorn und Illerberg - 6000 Liter Brennstoff versickern im Boden Illerberg/Weißenhorn (wida/tol). 9 000 Liter Heizöl sind gestern Vormittag nach einem Verkehrsunfall mit einem Tankwagen auf der Kreisstraße NU 14 auf Höhe des Flugplatzes ausgelaufen. Nach ersten Schätzungen sickerten etwa 6000 Liter davon ins Erdreich, 3000 Liter konnte die Feuerwehr auffangen. Der Boden musste großflächig abgetragen werden. Brisant: Ausgerechnet in diesem Bereich verläuft eine unterirdische Gasleitung. Die Arbeiten zogen sich über Stunden hin. Bis in die Abendstunden war die Straße zwischen Weißenhorn und Illerberg für den Verkehr gesperrt. Gegen 11 Uhr kam der mit 18 000 Litern Heizöl beladene Dreiachser, der auf der NU 14 in Richtung A 7 unterwegs war, auf Höhe des Flugplatzes nach rechts aufs Bankett. Beim Gegensteuern verlor der 54-jährige Lkw-Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Tankwagen geriet ins Schleudern und stürzte auf die Gegenfahrbahn. Ein entgegenkommender Lastwagen kam gerade noch vorbei, einem weiteren Lkw-Fahrer gelang es zwar noch, sein Fahrzeug bis zum Stillstand abzubremsen, der umstürzende Tankwagen prallte jedoch auf und schob den Lkw zurück auf einen weiteren Brummi, der ebenfalls schon angehalten hatte. Alle drei Lastwagenfahrer - ein 28-Jähriger aus dem Landkreis Neu-Ulm und ein 35-Jähriger aus Baden-Württemberg - wurden verletzt und ins Weißenhorner Krankenhaus gebracht. Der Unfallverursacher, der Dämpfe eingeatmet hatte, wurde laut Polizei stationär aufgenommen. Die Lastwagen, die nicht mehr fahrtüchtig waren, mussten abgeschleppt werden. Die Feuerwehr Weißenhorn, die mit etwa 25 Mann samt Gefahrgutzug ausrückte, hatte bis in die Abendstunden alle Hände voll zu tun. Zunächst mussten die Domdeckel am Lkw abgedichtet werden, dann das Leck des Tanks. Dennoch liefen 9000 Liter Heizöl aus, wovon etwa 6000 Liter ins Erdreich sickerten. Es wurde eine Firma hinzugerufen, die mit einem Bagger das Erdreich abtrug. Es wurde in Mulden verfrachtet und mit dem Lkw zur Entsorgung abtransportiert. Nach Angaben der Polizei gestalteten sich die Erdarbeiten schwierig, weil ausgerechnet am Unfallort eine unterirdische Gasleitung verläuft. Weitere 3000 Liter Brennstoff konnte die Feuerwehr auffangen. Aus den bis zu zehn Zentimeter tiefen Pfützen, die sich neben der Straße gebildet hatten, wurde das Öl abgeschöpft. Laut Kreisbrandrat Alfred Raible handelte es sich gestern um einen Routineeinsatz. "Explosionsgefahr bestand nicht", sagte er. Inwieweit eine Umweltbelastung zu befürchten ist, konnten Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt bis gestern Abend nicht beurteilen. Jedenfalls konnte das Öl wegen einer Lehmschicht nicht tiefer in den Boden einsickern.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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