30.08.2009

Matzenhofen: Waldbrandübung

(A) Bild: Wilhelm Schmid(B) Bild: Wilhelm Schmid(C) Bild: Wilhelm Schmid
Vorabveröffentlichung Bericht der Illertisser Zeitung Unterroth (wis). „Angenommener Waldbrand etwa vierhundert Meter nördlich der Wallfahrtskirche Matzenhofen !“ Diese Meldung aus dem Flugzeug von „Kater Neu-Ulm 15/1“, dem Katastrophenschutz-Luftbeobachter des Landkreises Neu-Ulm, war am Samstag gegen neun Uhr vormittags Anlass für die Feuerwehr-Einsatzzentrale Neu-Ulm, Alarmstufe drei für „Großbrand“ auszulösen. So heulten im Rothtal kurz darauf die Sirenen, und aus den Funkmeldeempfängern der Feuerwehrleute in Buch und Illertissen kam die Meldung „Übungsalarm“, was zur Folge hatte, dass es mit der idyllischen Ruhe auf dem Parkplatz unterhalb der Wallfahrtskirche innerhalb kürzester Zeit vorbei war. Nach der Erkundung durch die zuerst eintreffenden Ortsfeuerwehren wurde umfangreiche Verstärkung nachalarmiert, und so standen die Feuerwehren mit ihren Löschfahrzeugen bald auf der Kreisstraße in langer Schlange, um ihre Einsatzbefehle entgegen zu nehmen. Auf dem Parkplatz hatte inzwischen der Einsatzleit-Bus des Landkreises mit der „Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung“ Stellung bezogen, und dort holten sich die Gruppenführer der anrückenden Einheiten ihre Anweisungen ab. Die Ortswehren aus dem Rothtal begannen bereits mit der Bekämpfung des Brandherdes, der von Aktiven der Feuerwehr Au mit Nebelmaschinen und rot-weißen Flatterbändern markiert war. Für die Einsatzkräfte an der „Feuerfront“ stellte sich dabei als erstes Problem heraus, dass der Teich am Waldrand gegenüber dem Parkplatz nicht für die Entnahme von Löschwasser geeignet war, da er zu stark verschlammt war. So galt es, die mitgebrachten Faltbehälter aufzubauen. Diese wurden sowohl von Tanklöschfahrzeugen als auch aus einer Reihe von landwirtschaftlichen Vakuumfässern befüllt. Das Wasser hierzu wurde von den Tanklöschfahrzeugen vom etwa drei Kilometer entfernten Gelände des „Autohus“ geholt, wo große Löschwasservorräte bereit stehen. Die Feuerwehr Nordholz regelte dort den Pendelverkehr der anrückenden Tankfahrzeuge, die nun ständig die Faltbehälter draußen an der Einsatzstelle versorgten. Von den Behältern verliefen die Schlauchleitungen nach vorne zu den Feuerwehren, die unmittelbar zur Brandbekämpfung eingesetzt waren. Zur Wasserversorgung und zum Legen langer Schlauchleitungen waren Fahrzeuge und Mannschaften der Feuerwehren aus Vöhringen, Weißenhorn, Altenstadt, Illertissen und Buch mit diversen Ortsteilen sowie von den benachbarten Wehren aus Babenhausen und Kettershausen im Pendelverkehr zwischen den Wasserbehältern und dem „Autohus“ unterwegs. So konnten die Einsatzkräfte von mehreren Seiten aus gegen den angenommenen Brandherd vorgehen und bald ergossen sich große Mengen Löschwasser in den Wald. Die Örtliche Einsatzleitung auf dem Parkplatz in Matzenhofen hatte inzwischen auch die „Führungsgruppe Katastrophenschutz“ des Landratsamtes alarmiert und musste zur Kommunikation mit dem Stab in Neu-Ulm einen zusätzlichen Stützpunkt bei den oberhalb gelegenen Höfen einrichten, da auf dem Parkplatz selbst kein Mobiltelefon-Empfang möglich war. Zwischen der Einsatzzentrale in Neu-Ulm, der Leitung vor Ort und den Fahrzeugen herrschte reger Funkbetrieb, und zusätzlich kommunizierten die Kräfte draußen im Wald über Handfunkgeräte. Nach gut zwei Stunden konnte Kreisbrandinspektor Dr. Bernhard Schmidt, der als Örtlicher Einsatzleiter fungierte, feststellen, dass der Ablauf insgesamt gut koordiniert funktionierte und dass somit der entsprechende Löscherfolg angenommen werden konnte. Zum Übungsende trafen sich sämtliche Einsatzkräfte auf dem „Autohus“-Gelände, wo Kreisbrandrat Alfred Raible und KBI Dr. Schmidt Bilanz zogen: 186 Feuerwehrleute waren mit 24 Fahrzeugen im Einsatz, und wertvolle Unterstützung war von zehn Landwirten mit deren Vakuumfässern gekommen, die jeweils die mehrfache Wassermenge eines Löschfahrzeuges transportierten. Nach einer kurzen Verpflegungspause galt es nun für alle Einsatzkräfte, zu den Gerätehäusern zurück zu fahren und dort die Fahrzeuge einschließlich des umfangreich eingesetzten Schlauchmaterials wieder einsatzklar zu machen. Bildtexte: A: In langer Reihe warteten die Löschfahrzeuge der eintreffenden Feuerwehren auf der Straße beim Parkplatz in Matzenhofen auf die Einsatzbefehle, die ihre jeweiligen Gruppenführer bei der Einsatzleitung abholten. Dort koordinierten die „Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung“ und Kreisbrandinspektor Dr. Bernhard Schmidt die Arbeit der Wehren. B: Die Ortswehren aus dem Rothtal standen an vorderster Stelle, um den angenommenen Waldbrand, der durch rot-weiße Bänder markiert war, zu bekämpfen. Sie bekamen dabei Unterstützung von den Feuerwehren aus Vöhringen, Weißenhorn, Altenstadt, Illertissen und Au, Buch und dessen Ortsteilen bis hinauf nach Kettershausen und Babenhausen. C: Mit Tanklöschfahrzeugen und landwirtschaftlichen Vakuumfässern wurden Faltbehälter befüllt, von denen aus das Löschwasser nach vorne zu den Einsatzkräften an der angenommenen „Feuerfront“ gepumpt wurde. Bilder: wis
Artikel von: Wilhelm Schmid
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