23.08.2009

Schwere Zeiten: Dicke machen Rettern Probleme

Schwere Zeiten: Dicke machen Rettern Probleme 21.08.2009 19:40 Uhr Neu-Ulm Kranke Dicke werden für Rettungsdienst, Feuerwehr und Kliniken auch im Landkreis zunehmend zum Problem. Übergewichtige Menschen lassen sich oft nur mit einem immensen Aufwand transportieren. In vielen Fällen fehlen den Rettungsorganisationen die erforderlichen technischen Hilfsmittel, wenn Patienten mehr als 150 Kilogramm wiegen. Vor ein solch schwergewichtiges Problem ist zurzeit die Donauklinik in Neu-Ulm gestellt. Dort soll eine Intensiv-Patientin, die 250 Kilogramm auf die Waage bringt, zur weiteren Behandlung in die Uniklinik nach Ulm gebracht werden. Nur: Weder die Klinik, noch das Rote Kreuz, noch die Feuerwehr haben aber ein Fahrzeug, das für solche Fahrten zugelassen wäre. Nun muss ein Spezial-Rettungstransportwagen aus dem fernen Regensburg nach Neu-Ulm beordert werden, der die korpulente Frau die paar Kilometer nach Ulm fährt. In ganze Bayern gibt es nur ein einziges Fahrzeug, das für den Transport von solch schwergewichtiger Patienten geeignet ist. Das ist kein Einzelfall mehr: Sprecher von Feuerwehr und Rettungsdienst berichten übereinstimmend, dass sich in den vergangenen Jahren Einsätze mit übergewichtigen Menschen häufen. Wenn sehr korpulente Personen nicht mehr durch einen Türrahmen passen, müssen sie in nicht seltenen Fällen von der Feuerwehr über ein Fenster aus dem Haus geholt werden. Aber auch da gibt es Grenzen: Wohnt solch ein Mensch in einem oberen Stockwerk, müsste er mit der Drehleiter in die Tiefe geholt werden. Die aber ist nur bis maximal 130 Kilogramm zugelassen. Wiegt ein Patient mehr, wird er von kräftigen Rettungsassistenten und Feuerwehrleuten mit einem Tragetuch durch das Treppenhaus zum Rettungswagen gen getragen. Eine nicht immer ganz einfache Aufgabe, wissen Alfred Baur als Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuzes in Neu-Ulm und der Sendener Feuerwehrkommandant Helmut Rogg. Weil in ihren Augen das Problem mit dicken Patienten zunehmen wird, rüstet sich das Bayerische Rote Kreuz für die schweren Zeiten: In Bayern sollen 26 Spezialfahrzeuge beschafft werden, die für den Transport schwergewichtiger Menschen geeignet sind. Ein solches 450 000 Euro teures Fahrzeug wird spätestens im Frühjahr im Gebiet des Rettungszweckverbandes für die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg und Unterallgäu in Krumbach stationiert. Auch die Ausrüstung muss angepasst werden. Handelsübliche Tragen für den Krankentransport sind nur für Patienten bis 120 Kilogramm ausgelegt, die Spezialtragen verkraften bis zu 220 Kilogramm. Alfred Baur: „Das Rote Kreuz hat das Problem längst erkannt und stellt sich darauf ein, damit auch dieser Personenkreis medizinisch optimal versorgt werden kann“.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
Feuerwehren
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