06.08.2009

Nersingen: Ferienübung

Bild: W. Schmid
Vorabveröffentlichung Bericht der Illeritsser Zeitung Nersingen (wis). Eine attraktive Abwechslung erlebten die mehr als 250 Kinder und ihre Betreuer bei der Ferienerholung auf dem Nersinger Auwaldspielplatz: Schon lange hatten sie gerätselt, warum wohl neben dem Fußballplatz eine große Plane an einem Baum ein unbekanntes Ding verdeckte. Während sie mit Hüttenbau, Sport und ähnlichen Freizeitbeschäftigungen aktiv waren, kamen Fahrzeuge der Polizei, des Rettungsdienstes und der Feuerwehr mit Sondersignal auf den Platz gefahren und nun lief eine Übung an, mit der die Arbeit der Hilfsorganisationen bei einem Verkehrsunfall demonstriert wurde. Helfer des BRK hatten zuvor zwei „Übungs-Verletzte“ präpariert und ins Unfallfahrzeug gesetzt. Dieses war der Feuerwehr von einer Abschleppfirma zur Verfügung gestellt und dann so an einen Baum platziert worden, dass sich den aufmerksamen Betrachtern eine realitätsnahe Szenerie darbot. Als erstes Fahrzeug kam ein Streifenwagen der Neu-Ulmer Polizei; einer der Beamten stieg aus, „erkundete die Lage“ und meldete diese per Funk, während sein Kollege die „Straße“ absicherte und sich um die Verletzten kümmerte. Dabei bekam er schnell Unterstützung von den Besatzungen zweier Rettungswagen, denen es gelang, einer leichter Verletzten aus dem Fahrzeug zu holen. Dann kam auch schon die Feuerwehr: Unter Einsatzleitung des stellvertretenden Kommandanten Rolf Mitzel wurde damit begonnen, zu dem auf dem Fahrersitz „Eingeklemmten“ vorzudringen, um zunächst dem Rettungsdienst eine Erstversorgung zu ermöglichen. Dabei führten die Männer in den rot-schwarzen Schutzanzügen ihre ganzen Möglichkeiten vor: Die Frontscheibe wurde heraus geschnitten und die Fahrertüre hydraulisch aufgespreizt. Dann wurden mithilfe der Rettungsschere die Säulen des Fahrzeuges durchtrennt, so dass das Dach abgehoben werden konnte. Nun war es möglich, den mit einer Decke geschützten Fahrer auf die Schaufeltrage zu heben und ihn schließlich damit aus dem Fahrzeug zu holen und auf der Vakuum-Matratze für den Abtransport ins Krankenhaus vorzubereiten. Sämtliche Arbeiten wurden den aufmerksam zuschauenden Kindern von Rettungsdienst-Einsatzleiter Marcus Niehaus per Lautsprecher erklärt. So waren rund zwanzig Feuerwehrleute, etwa halb so viel Rettungsdienstkräfte und zwei Polizeibeamte im Einsatz. Als sich die Arbeiten dann doch etwas in die Länge zogen, was ebenfalls durchaus realitätsnah war, ließ sich Feuerwehr-Einsatzleiter Rolf Mitzel eine willkommene Abwechslung einfallen: Vom Dach des Löschfahrzeuges aus ergoss sich per Wasserwerfer über einem Teilbereich der Zuschauer ein Sprühregen, den die Kinder gerne zur Abkühlung nutzten. Nach einer guten Stunde, als die Kinder zur Mittags-Brotzeit gerufen wurden, war die Übung beendet und Bürgermeister Erich Winkler zeigte sich wie alle weiteren Zuschauer beeindruckt von der Vorführung, die vielleicht auch bei manchem der Ferienkinder den Wunsch geweckt hatte, selbst einmal bei einer der Hilfsorganisationen mitzumachen.
Artikel von: Wilhelm Schmid
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