09.06.2009

Feuerwehr Illerberg-Thal erprobt neues Gerät

Absturzsicherung auf Siloanlage geübt Die Feuerwehr Illerberg-Thal besitzt jetzt einen Gerätesatz zur Absturzsicherung. Die ersten Aktiven haben inzwischen ihre Schulung hinter sich. Vöhringen In der Stadt Vöhringen ist die Feuerwehr Illerberg-Thal als erste Freiwillige Feuerwehr (neben der Wieland-Werkfeuerwehr) mit einem Gerätesatz "Absturzsicherung" ausgerüstet worden. Gruppenführer Philip Mayer, der auch bei Wieland Feuerwehrdienst leistet, und Kommandant Georg Thalhofer haben sich an der Feuerwehrschule Würzburg beziehungsweise Geretsried zum "Ausbilder für Absturzsicherung" fortbilden lassen. Kürzlich wurden nun drei Aktive der Feuerwehr Illerberg-Thal, darunter mit Nicole Walter auch eine Feuerwehrfrau, im Umgang mit der speziellen Ausrüstung geschult. Während des schneereichen Winters 2005/06 mussten insbesondere im Allgäu und im bayerischen Oberland viele Hausdächer wegen Einsturzgefahr von ihrer Schneelast befreit werden. Damals waren die Feuerwehren nur mit einfachen Mitteln zur Absturzsicherung ausgestattet. Oft waren lediglich Feuerwehrleinen und Haltegurte vorhanden. Daher kam es bei den vielen Einsätzen auch zu teils schweren Unfällen, bei denen Feuerwehrleute von Dächern stürzten. Aufgrund dieser Erfahrungen wurde der Gerätesatz "Absturzsicherung" für die Feuerwehren entwickelt. Dessen Komponenten stammten ausschließlich aus der Sport- und Industriekletterei. Dadurch sind die Anschaffungskosten, im Vergleich zu anderen Feuerwehrausrüstungen, sehr gering. Der Ausbildungstag begann für die drei Feuerwehrleute in der Fahrzeughalle der Feuerwehr Illerberg-Thal. Zunächst wurden der Gerätesatz mit den einzelnen Geräten vorgestellt und die Handhabung erläutert. Anschließend wurde geübt, wie die notwendigen besonderen Knoten (Achterknoten, Einbindeknoten, Sackstich, Halbmastwurf-Bremsknoten) gebunden werden. Die Siloanlagen auf dem Aussiedlerhof Amann waren eine optimale Übungsanlage für die Absturzsicherung. An einem Krangestell konnte der senkrechte Vorstieg in eine Höhe von etwa zwölf Metern mit der notwendigen Sicherung geprobt werden. Auch die Rettung einer verunglückten Person vom Dach der Siloanlage gehörte zum Programm. Dazu bauten die Feuerwehrleute aus einem 60 Meter langen Seil, Umlenkrollen und Karabinern einen Flaschenzug auf, an den eine Schleifkorbtrage gehängt wurde. Diese wurde auf das Dach der Siloanlage gezogen. Zwei mit Auffanggurten gesicherte Feuerwehrleute legten den Verunglückten (aus Sicherheitsgründen wurde eine 60 Kilogramm schwere Übungspuppe verwendet) in die Korbtrage. Die Mannschaft am Boden konnte nun die Trage vorsichtig herablassen. Nach der Mittagspause wurde die Ausbildung an die Grundschule verlegt. Hier mussten sich die Feuerwehrleute vom Gehweg auf den etwa fünf Meter tiefer liegenden Eingangsbereich zur Mehrzweckhalle abseilen. Es kostete etwas Überwindung, über das Geländer zu steigen und sich selbst, nur an einer Feuerwehrleine hängend, abzuseilen. Nach der Ausbildung ging es noch an das Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft: Die benutzten Geräte und Seile wurden auf mögliche Schäden überprüft und gereinigt. Geplant ist nun eine gemeinsame Übung mit anderen Feuerwehren, die ebenfalls über diese Ausrüstung verfügen.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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