22.06.2009

Thal: Brand eines Heuwagens

Bild: W. SchmidBild: W. SchmidBild: W. Schmid
Vorabveröffentlichung Bericht der Illertisser Zeitung Illerberg-Thal (wis). Der Geistesgegenwart eines aufmerksamen Nachbarn und erfahrenen Feuerwehrmannes ist es zu verdanken, dass am Sonntagmorgen im Vöhringer Stadtteil Thal größerer Schaden verhindert wurde: Gegen 5.15 Uhr bemerkte der Anwohner am Schlössleweg, dass ein Heuwagen in einem nach Süden offenen Feldstadel zu brennen begann. Nachdem er die Feuerwehr alarmiert hatte, reagierte der Mann schnell und tatkräftig: Er fuhr mit dem Pkw zu dem Stadel hinüber, hängte den Heuwagen mit einem Strick an die Anhängerkupplung seines Autos und zog den mit zweihundert Ballen im Gesamtgewicht von 40 Doppelzentnern Heu aus der Scheune heraus auf die daneben liegende Wiese am nördlichen Ortsrand von Thal. Die unmittelbar darauf eintreffenden Feuerwehren aus Illerberg-Thal und Vöhringen hatten das entstehende Feuer schnell im Griff. Mithilfe von Einreißhaken wurden die Heuballen vom Wagen gezogen und abgelöscht. Während der Löscharbeiten, eine knappe halbe Stunde nach dem Alarm, gab es erneut einen Schrecken: Umstehende bemerkten, dass auch aus einem zweiten Heuwagen, der in der gut dreißig Meter langen Scheune an einem entfernten Platz stand, Rauch aufstieg. So wurde auch dieser Wagen, nun mit einer Zugmaschine, aus dem Stadel geholt und abseits davon auf der Wiese abgestellt. Wie Einsatzleiter Georg Thalhofer, Kommandant der Feuerwehr Illerberg-Thal, später berichtete, stellte sich heraus, dass allem Anschein nach an einer hinteren Ecke des zweiten Heuwagens eine Zigarette unter die Heuballen geschoben worden war. Weil das Heu stark zusammen gepresst war, kam wenig Luft dazu, so dass sich das Feuer nur sehr langsam entwickeln konnte. So wurde auch der zweite Heuwagen abgeladen und der dort entstehende Brand gelöscht. Die Lösch- und Aufräumarbeiten zogen sich über fast zwei Stunden hin. Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf rund dreitausend Euro. Gegen Ende des Einsatzes wurde den Feuerwehrleuten mitgeteilt, dass einige hundert Meter weiter am Radweg nach Vöhringen mehrere Pferde aus ihrer Koppel entkommen waren und auf einer daneben liegenden Wiese in der Nähe der sogenannten „Wasenlöcher“ friedlich grasten. Die Besitzerin wurde verständigt und konnte ihre Pferde selbst wieder in die Koppel zurück bringen. Wie sich heraus stellte, hatten Unbekannte das Tor der Pferdekoppel geöffnet. Laut Kommandant Thalhofer liegt der Verdacht nahe, dass dieselben Täter auch die Heuwagen in Brand gesteckt haben könnten. Wie er weiter ausführte, wäre ohne die geistesgegenwärtige Reaktion des Nachbarn, der durch den Brandgeruch aufmerksam geworden war, wohl der gesamte Feldstadel mit den darin abgestellten landwirtschaftlichen Geräten abgebrannt. Die Kripo Neu-Ulm hat die Ermittlungen übernommen.
Artikel von: Wilhelm Schmid
Feuerwehren
VöhringenIllerberg-Thal
zurück