06.06.2009

Illertissen: Übung im Seniorenheim

Evakuierung wie aus dem Schulbuch 05.06.2009 19:40 Uhr von Melanie Hofmann Illertissen Es brennt im Keller des Seniorenheims „Haus Sebastian“, zehn Bewohner sind vom Feuer eingeschlossen, das Treppenhaus ist vollkommen verraucht. - Glücklicherweise ist dieses Szenario nur eine Simulation. Die Feuerwehren Illertissen und Tiefenbach haben damit die Evakuierung eines solchen Gebäudes geprobt. 54 Feuerwehrleute waren an der Aktion beteiligt, neun Fahrzeuge waren insgesamt im Einsatz. Vier Minuten nachdem der Alarm losgegangen war, traf bereits das erste Fahrzeug am Seniorenheim ein. Nach einer kurzen Lagebesprechung mit Einsatzleiter Klaus Butterhof von der Illertisser Feuerwehr machten sich die ersten Atemschutzgeräteträger auf den Weg in den Keller. Zehn teilweise bettlägerige Bewohner - gespielt von der Jugendfeuerwehr - mussten von den sieben Zweier-Teams gerettet werden. Anschließend wurden sie an einen Sammelplatz gebracht und dort registriert. Im Ernstfall würde sich der Rettungsdienst dann um sie kümmern. Der Rauch wurde indes mit einem sogenannten Hochdrucklüfter der Tiefenbacher Feuerwehr aus dem Treppenhaus geblasen. „Absolut reibungslos“ sei die Übung verlaufen, sagte Butterhof dazu. „Wie aus dem Schulbuch.“ Nur ein kleines Manko habe es gegeben: In den Kellerräumen haben die Funkverbindungen manchmal versagt - das sei aber auch anderswo der Fall. Heimleiter Manfred Wolf ist ebenfalls zufrieden: „Das war eine beeindruckende Übung.“ Eine Evakuierungsübung unter solch reellen Bedingungen habe es seit Jahren nicht mehr gegeben, resümierte Butterhof. Nur die Pfleger seien nicht einbezogen worden - das wäre im Ernstfall anders. Dann nämlich müssten sie entscheiden, welche Bewohner als erstes gerettet werden sollen. Die Bewohner bekamen nur wenig mit Die Bewohner selbst bekamen außer einem kurzen Alarm zu Beginn der Übung kaum etwas von dem Treiben mit. Um sie nicht unnötig zu erschrecken, hatten Heimleitung und Feuerwehr die Übung in die unbewohnten Kellerräume verlegt. Bis Oktober wird die Illertisser Wehr mindestens einmal pro Monat den Ernstfall proben - so aufwendig wie im Haus Sebastian werden die Übungen aber nicht ausfallen.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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