02.06.2009

Senden: Übung im Haus Konrad

Bild: NUZ
Vermisst in der Wäscherei Von Angela Häusler Senden Sirenen, Feuerwehrautos und Schläuche: Das Haus Konrad war Übungsstätte der Freiwilligen Feuerwehr Senden. Die Alarmierung setzte Kommandant Helmut Rogg ab - sie gelangte über die Leitstelle in Neu-Ulm nach Senden. Denn auf demselben Wege würde auch eine automatische Meldung die Runde machen, die von einer Brandmeldeanlage ausgelöst wird. Temporeich brausten schon wenige Minuten nach dem Telefonat die Einsatzwagen der Sendener Wehr in Richtung Illerbrücke. Rund 35 Floriansjünger sprangen aus den Fahrzeugen, sondierten die Lage, rollten Schläuche aus, machten sich auf den Weg in die oberen Stockwerke, wo Vermisste gemeldet waren. Zwei Menschen waren aus der Wäscherei im vierten Stock zu retten, drei weitere von einem Balkon ein Stockwerk tiefer. Mit Tragen wurden die beiden Verletzten aus der Wäscherei, in Wirklichkeit Mitglieder der Feuerwehrjugend, später aus dem Haus gehievt, während auf der anderen Seite drei weitere junge Männer den Balkon per Drehleiter verließen. „Das ist eine der Übungen, die man jedes Jahr einmal machen sollte“, erklärte Helmut Rogg, Kommandant der Sendener Wehr. Ein Brand in einem Altenheim oder Krankenhaus stellt Rettungskräfte vor eine echte Herausforderung, weiß auch Manfred Wolf, Leiter des Altenheims, „ich hoffe, dass es nie brennt in so einem Haus“. 120 Betten hat das Heim, im Ernstfall müssten sämtliche Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Längst nicht alle könnten das Haus dann aus eigener Kraft verlassen. Und sie bräuchten eine Ersatzunterkunft, zum Beispiel die Turnhalle Ay. „So ein Einsatz stellt jegliche Retter vor Probleme“, sagt Helmut Rogg. Umso wichtiger, dass sich die Feuerwehr die Räumlichkeiten vor Augen führt, nicht nur mithilfe von Lageplänen, sondern auch in Form einer Begehung, wie sie nach der Übung stattfand. Genau betrachten konnten die Helfer dabei auch die Brandmeldezentrale vor dem Eingang, der Pläne des Hauses sowie Schlüssel enthält, mit dem man bei Notfällen ins Haus gelangen kann. Er öffnet sich ausschließlich nach dem Auslösen des Alarms im Brandfall. Für Heimbewohner und Nachbarn war die Übung unverhoffte Unterhaltung, sie platzierten sich an Fenstern oder auf Bänken im Hof.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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